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Pressekonferenz zur Erföffnung des Tiger-Gipfels in St. Petersburg.  Die Weltbank schätzt, dass allein in den kommenden fünf Jahren rund 256 Millionen Euro nötig sein werden, um gegen Wilderer vorzugehen und Anreize zum Schutz der natürlichen Lebensräume der Großkatze zu schaffen.

Foto: Dmitry Lovetsky/AP/dapd

Moskau - Zur Rettung der letzten freilebenden Tiger haben Russland und China gemeinsame grenzüberschreitende Schutzzonen für die bedrohten Großkatzen beschlossen. Das teilte Russlands Regierungschef Wladimir Putin am Dienstag nach einem Treffen mit seinem chinesischen Kollegen Wen Jiabao in St. Petersburg mit. In der russischen Stadt kündigte Putin zudem bei einem "Tigergipfel" härtere Strafen für Wilderer und Schmuggler an.

Im Fernen Osten Russlands, wo noch etwa 450 Amur-Tiger leben, würden beim Bau von Siedlungen und Straßen künftig die Rückzugsgebiete der Tiere stärker berücksichtigt, sagte Putin. In den vergangenen Jahrzehnten habe eine gnadenlose Jagd nach Trophäen fast zum Aussterben der größten Raubkatzen der Erde geführt, kritisierte der frühere Kremlchef. Die Umweltstiftung WWF begrüßte die Maßnahmen. Sie teilte in St. Petersburg mit, dass Hollywoodstar Leonardo DiCaprio ("Titanic") anlässlich der Konferenz eine Million Dollar (732.762 Euro) zur Rettung von Tigern gespendet habe.

Nur noch 3.200 Tiger

Während es vor einem Jahrhundert nach Angaben der Naturschutzorganisation WWF weltweit noch 100.000 Tiger gab, ist der Bestand der Raubtiere mittlerweile auf nur noch 3.200 Exemplare geschrumpft. Der WWF befürchtet, dass die größte Raubkatze der Erde bereits zum nächsten Jahr des Tigers im chinesischem Kalender - also im Jahr 2022 - ausgestorben sein könnte. Grund ist neben der zunehmenden Zerstörung der Lebensräume des Tigers der illegale Handel mit Knochen und Körperteilen der Großkatzen, die vor allem in der traditionellen chinesischen Medizin zu Medikamenten verarbeitet werden.

Bei dem viertägigen Gipfeltreffen sollen die Vertreter aller Länder, in denen der Tiger heimisch ist, einen Aktionsplan zur Rettung der vom Aussterben bedrohten Großkatzen beschließen. Neben Russland sind in St. Petersburg auch Vertreter aus Bangladesch, Bhutan, Burma, China, Indien, Indonesien, Kambodscha, Laos, Malaysia, Nepal, Thailand und Vietnam anwesend. Das Treffen ist der erste internationale Gipfel für den Schutz einer einzelnen Tierart. (red/APA)