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Der Gesundheitsminister strebt an, die Exposition von Babys und Kleinkindern unter drei Jahren gegenüber Bisphenol A vorsorglich zu senken.

Foto: APA/Fredrik von Erichsen

Wien - Schnuller im sprichwörtlichen Zwielicht: "Wenn sich die EU trotz Zuständigkeit nicht bewegt, werde ich ein nationales Verbot aussprechen", erklärte Gesundheitsminister Alois Stöger in einer Aussendung zur Frage der bei Babyschnullern verwendeten Kunststoffen. In die Kritik gekommen ist vor allem Bisphenol A, das hormonähnliche Effekte haben könnte. Global 2000 begrüßte die Ankündigung. Die Umweltschutzorganisation hatte eine Kampagne gestartet.

Einsatz von Polykarbonat "nicht notwendig"

Im Auftrag des Bundesministeriums für Gesundheit wurde auf Basis des Lebensmittelsicherheits- und Verbraucherschutzgesetzes erhoben, ob und welche Produkte den Werkstoff Polykarbonat enthalten bzw. aus ihm hergestellt sind. Die vorläufigen Ergebnisse zeigten, dass auch ohne Verwendung von Polykarbonat hervorragend das Auslangen gefunden werden kann. Stöger: "Der Einsatz von Polykarbonat ist für kindernahe Produkte wie Babyfläschchen oder Schnullerschilder nicht notwendig. Die Exposition durch Bisphenol A bei Kindern kann also reduziert werden. Wir setzen uns im Rahmen der EU dafür ein."

Risiken können nicht ausgeschlossen werden

Der Gesundheitsminister strebt an, die Exposition von Babys und Kleinkindern unter drei Jahren gegenüber diesem Stoff vorsorglich zu senken, solange Risiken für Kinder, die von Bisphenol A ausgehen könnten, nicht gänzlich ausgeschlossen werden können. "Wenn sich auf EU-Ebene kein gemeinschaftliches Vorgehen bei kindernahen Produkten erreichen lässt, halte ich Maßnahmen zur Reduktion von Bisphenol A auf nationaler Ebene für erforderlich", so Stöger abschließend. (APA)