Linz - Bestimmte Arbeitszeit-Formen, wie Schichtarbeit oder flexible Arbeitszeit wirken sich negativ auf die Gesundheit der Arbeitnehmer aus. AK-Präsident Johann Kalliauer verlangte deshalb bei einer Fachtagung mehr Mitbestimmungsmöglichkeiten für die Beschäftigten bei der Gestaltung ihrer Arbeitszeit. Arbeitnehmer verbringen einen wesentlichen Teil ihres Lebens am Arbeitsplatz. Mit oftmals gravierenden Folgen für das Wohlbefinden. Schichtarbeit, (über-)lange Arbeitszeiten, flexible Arbeitszeitgestaltung oder Arbeiten unter massivem Zeitdruck können sich, wie die Arbeitswissenschaft schon oftmals gezeigt hat, negativ auf die körperliche und seelische Gesundheit auswirken.

Arbeitszeitplanung kann positive und negative Folgen haben

Bei zu langen Arbeitszeiten steigen die Unfallzahlen, Zeitdruck und Arbeitsverdichtung führen zu Schlaflosigkeit und psychischen Erkrankungen, Schichtarbeiter haben ein wesentlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislaufkrankheiten. Umgekehrt kann eine bessere Arbeitszeitgestaltung Gesundheitsschäden vermeiden oder gar gesundheitsförderlich wirken.

Im Hinblick auf den demographischen Wandel muss Arbeitszeit so gestaltet sein, dass man auch im Alter gesund und leistungsfähig arbeiten kann. "Es ist absurd, permanent über eine Erhöhung des Pensionsalters zu diskutieren", kritisiert AK-Präsident Kalliauer, "wenn anderseits die Beschäftigten oftmals schon mit 50, 55 körperlich kaputt sind. Schon jetzt kann ein Heranführen des tatsächlichen an das Regelpensionsalter nur dann gelingen, wenn die Rahmenbedingungen der Arbeit gesundheitsfördernd gestaltet werden."

Die Arbeiterkammer verlangt daher eine Einschränkung von belastenden Arbeitszeiten (z.B. Überstunden) und gleichzeitig eine Verteuerung für die Unternehmen (z.B. Erhöhung der Überstundenzuschläge). Weiters faire Löhne, die nicht erst durch Überstundenzuschläge ein Überleben sichern, Flexibilisierungen, die nicht den Interessen des Unternehmens folgen, sondern an die Bedürfnisse der Beschäftigten anknüpfen, und Möglichkeiten zur lebensphasenorientierten Arbeitszeitgestaltung (Kinderbetreuung, Pflege von Angehörigen und soziales Engagement). Ganz wichtig ist für die AK auch die stärkere Einbeziehung von Beschäftigten und der Arbeitsmedizin bei der Arbeitszeitgestaltung.(red)