Wien - Anfang März wurde die Projektgruppe als Reaktion auf die Welle an Missbrauchsfällen von der Österreichischen Bischofkonferenz ins Leben gerufen, jetzt liegen die Ergebnisse vor. Ausgearbeitet wurde unter der Leitung des Wiener Generalvikars Franz Schuster ein gut 100 Seiten umfassendes Konzept, dass nun den heimischen Bischöfe als "Hausaufgabe" für die Sommervollversammlung des Episkopats 17. bis 19. Juni in Mariazell mitgegeben wird.

Und auch wenn das klerikale Reformpapier - nach dem bischöflichen Sanktus künftig übrigens per Sanktionsandrohung verpflichtend für alle Diözesen - offiziell noch nicht vorliegt, sickerte bereits jetzt durch, dass sich die heimische Kirche damit eine deutlich schärfere Linie verordnet hat. Bei der Priesterausbildung "empfiehlt" die Projektgruppe verpflichtende, psychologische Tests in den Priesterseminaren. Beschlossen wurde weiters vor allem auch eine Anzeigepflicht für Kirchenmitarbeiter bei Verdachtsfällen von sexuellem Missbrauch.(Markus Rohrhofer, DER STANDARD Printausgabe 10.6.2010)