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Junge Arbeiterinnen schlafen während ihrer Pause - auf Flickr finden sich weitere Fotos, die das National Labor Committees in der Fabrik aufgenommen hat.

Das National Labor Commitee hat die Arbeitsbedingungen bei der chinesischen KYE Systems untersucht und fand katastrophale Zustände vor. In einer Fabrik, in der vor allem Hardware für Microsoft zusammengebaut und in die USA, Europa und Japan verschickt wird, sollen Arbeiterinnen "wie Gefangene" behandelt werden, heißt es in dem Bericht laut seattlepi.com.

14 Personen pro Schlafraum

Beschäftigt seien hauptsächlich Arbeiterinnen zwischen 18 und 25 Jahren, die 15 Stunden am Tag arbeiten müssten. Vor einigen Jahren soll die Firma trotz Verbots vor allem 14- und 15-jährige Schüler beschäftig haben. Der Stundenlohn betrage 65 Cent. Man lebe wie Gefangene nur um  zu arbeiten, erzählten Arbeiterinnen im Rahmen anonym durchgeführten Interviews. Während der Schichten dürften sie nicht die Toilette aufsuchen, müssten sie allerdings selbst reinigen. 14 Angestellte müssten sich einen Schlafraum teilen, Matratzen und Bettwäsche müssten sie selbst mitbringen. Als Waschgelegenheiten würden ihnen nur Eimer und Schwamm zur Verfügung gestellt.

Auch sexuelle Übergriffe auf die jungen Frauen seien keine Seltenheit. Die meisten Personen würden jedoch nur sechs Monate in den Fabriken arbeiten.

Microsoft will untersuchen

Microsoft hat laut Bericht bereits eine Untersuchung der Arbeitsbedingungen eingeleitet. Man nehme die Vorwürfe sehr ernst, heißt es in einem Statement. Das National Labor Commitee kritisiert jedoch, dass die Auftraggebern genau wüssten unter welchen Bedingungen ihre Produkte entstünden. Andererseits würden sich die Fabriken auf Besuche durch die Konzerne gut vorbereiten und falsche Angaben machen. Die Arbeiterinnen würden gezwungen, die Fabrik zu loben und andere Produktionsstätten zu nennen, in denen schlechtere Bedingungen herrschten.

Nicht nur Microsoft - die gesamt IT-Branche

Neben Microsoft zählen unter anderem auch HP, Samsung, Acer, Asus und Logitech zu den Auftraggebern. Etwa 30 Prozent der Aufträge kommen von Microsoft. In der - im Bericht erwähnten - Fabrik werden beispielsweise Mäuse, Tastaturen und Webcams für das Unternehmen zusammengebaut. (red)