Das Kapitel Island ist auch für Österreichs Banken noch nicht vorbei. In Summe hatten die Institute rund drei Milliarden Euro in Island veranlagt - Teile davon wurden im Zuge der Verstaatlichung der isländischen Banken abgeschrieben. Rechnet man bisher bekannte Abschreibungen zusammen, ergibt das einen Betrag von rund 1,5 Mrd. Euro. Also steht noch rund die Hälfte der Forderungen in den Büchern - gepaart mit der Hoffnung, dass doch noch einmal Geld aus Island fließt. Von den Großbanken haben bisher Raiffeisen Zentralbank, Erste Group, ÖVAG, Bawag, Bank Austria und die verstaatlichte Kommunalkredit Abschreibungen auf Island-Papiere gemeldet.

Vor allem gegen die isländische Spron-Bank gibt es immer noch beträchtliche Forderungen. Laut einem im Oktober 2009 veröffentlichten Gläubigerreport der Bank haben insgesamt 27 ausländische Institute (darunter acht österreichische) Forderungen von in Summe 590 Millionen Euro gegen die Bank erhoben.

Geschlossen ist hingegen das Kapitel Kaupthing, die 2008 in Österreich Kunden mit Hochzinskonten angelockt hat. Kurz nach dem Österreich-Start wurde das Mutter-Institut in Island notverstaatlicht, die Gelder in Österreich eingefroren. Letztlich wurde den rund 300 Kunden ihr Geld in voller Höhe zurücküberwiesen. (Bettina Pfluger, DER STANDARD, Print-Ausgabe, 6./7.3.2010)