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Grafik: APA

Wien - Treibstoff-Verteuerungen im Ausmaß von 15 Prozent haben in Österreich die Inflationsrate im Jänner auf 1,2 Prozent klettern lassen. Im Dezember hatte die Teuerung im Jahresabstand noch 1,0 Prozent ausgemacht, im November lediglich 0,7 Prozent. Ohne Spritpreisanstiege hätte die Inflation jetzt im Jänner ebenfalls nur 0,7 Prozent betragen, erklärte die Statistik Austria am Freitag.

Zweitwichtigster Preistreiber waren im Jänner die Ausgaben für Wohnen. Am stärkstem gedämpft wurde der VPI-Anstieg dagegen durch billigere Lebensmittel: Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke zusammen verbilligten sich binnen Jahresfrist um 1,6 Prozent.

Der Preisindex für Pensionistenhaushalte (PIPH) erhöhte sich auch im Jänner stärker als der allgemeine VPI: Im Jahresabstand stieg er um 1,6 Prozent, nach 1,5 Prozent im Dezember und 0,9 Prozent im November.

Die für die Euro-Zone errechnete harmonisierte Inflationsrate (HVPI) Österreichs legte im Jänner - ebenso wie der allgemeine VPI - auf 1,2 Prozent zu, nach 1,1 Prozent im Dezember und 0,6 Prozent im November. 

Preistreiber Treibstoff

Hauptpreistreiber bei dem im Jänner insgesamt um 1,2 Prozent erhöhten Preisniveau war die Ausgabengruppe "Verkehr", die sich im Jahresabstand um 3,7 Prozent verteuerte. Verantwortlich dafür waren in erster Linie die um 15 Prozent höheren Spritpreise. Dabei verteuerten sich Super- und Normalbenzin um je 21,3 Prozent, der Dieselpreis stieg nur um 8,7 Prozent. Wartung und Reparatur von Pkw kam um 3 Prozent teurer, der gesamte Index des privaten Pkw-Verkehrs legte um 4,1 Prozent zu. Flugtickets kosteten dagegen im Jahresabstand um 5 Prozent weniger.

"Wohnung, Wasser und Energie" kam heuer im Jänner um 2,0 Prozent teurer als ein Jahr davor. Grund dafür waren die um 5,6 Prozent höheren Wohnungsmieten. Die Preise für die Instandhaltung von Wohnungen stiegen um 2,1 Prozent. Haushaltsenergie kam dagegen nur um 0,4 Prozent teurer, da höhere Heizölpreise (+14 Prozent) durch gesunkene Gaspreise (-11 Prozent) kompensiert wurden. Die Strompreise stiegen moderat um 1 Prozent.

Im Bereich "Verschiedene Waren und Dienstleistungen" (+3,0 Prozent) schlugen sich unter anderem teurere Versicherungsdienstleistungen zu Buche (+2,5 Prozent). Die Preise für Schmuck und Uhren wurden im Schnitt um 12 Prozent höher ermittelt.

Nahrungsmittel billiger

Stärkster Preisdämpfer im Jahresabstand waren "Nahrungsmittel und alkoholfreie Getränke", die sich um 1,6 Prozent verbilligten und damit den Verbraucherpreisindex (VPI) rein rechnerisch um 0,2 Prozentpunkte nach unten zogen. Molkereiprodukte und Eier kamen um 2 Prozent billiger, Fleisch und Fleischwaren um 1 Prozent. Die Preise für Obst sanken um 2 Prozent, jene für Gemüse um 5 Prozent.

Bei "Erziehung und Unterricht" führten der Teil-Wegfall der Studiengebühren (-68 Prozent) und die Realisierung des Gratiskindergartenjahres (-41 Prozent) zu Verbilligungen von 16 Prozent.

Im Pensionistenpreisindex (PIPH), der um 1,6 Prozent zulegte, wirkten sich die Preissenkungen bei Studien- und Kindergartengebühren, bei technischen Geräten für die Freizeit, bei Pauschalreisen, sowie bei Flugtickets nicht so stark preisdämpfend aus wie im allgemeinen VPI. Zudem erwiesen sich Verteuerungen bei den Sozialschutz- und Krankenhausdienstleistungen als starke PIPH-Treiber. Die derzeitigen Preisanstiege beim Heizöl wirkten hier zusätzlich preistreibend, da Heizöl höher gewichtet ist. Die aktuellen Verteuerungen bei Treibstoffen schlugen dagegen weniger durch. Die deutlichen Preissteigerungen für Wohnungsmieten dämpften zusätzlich den PIPH aufgrund ihrer geringeren Gewichtung.

Im Monatsabstand - von Dezember auf Jänner - gingen die stärkstem preisdämpfenden Effekte von der Ausgabengruppe "Bekleidung und Schuhe" aus. Sie verbilligte sich wegen des Winterschlussverkaufs um 10,9 Prozent und reduzierte die Teuerung um 0,6 Prozentpunkte. Bekleidungsartikel insgesamt wurden um 13 Prozent billiger - Spitzenreiter Herrenjacken mit -22 Prozent und Damenpullover mit -21 Prozent, Schuhe um 5 Prozent. Ebenfalls preisdämpfend wirkte zum Vormonat der Bereich "Freizeit und Kultur" (-1,4 Prozent). Dazu trugen vor allem die um 6 Prozent billigeren Pauschalreisen bei. (APA)