Grafik: STANDARD

Graz/Innsbruck/Wien - Es wird ernst mit der Fusion zum größten Verlag des Landes: Diese Woche wollen Styria und Moser Holding nach Infos des STANDARD den Zusammenschluss ihrer Regionalmedien offiziell bei der Bundeswettbewerbsbehörde beantragen. Den Zeitplan bestätigen beide Konzerne nicht.

Die Grazer Styria meldete schon für die STANDARD-Rangliste 2008 der größten Medienunternehmen Österrreichs den höchsten Verlagsumsatz: 486 Millionen Euro. Eine Million mehr als die Mediaprint von Krone und Kurier.

350 Millionen in Österreich

In Österreich setzt die Styria davon 350 Millionen um. Mit ihrem wichtigsten Geldbringer Kleine Zeitung, mit der Presse, dem Wirtschaftsblatt, ihrer Magazingruppe um Wienerin, Wiener, Diva.

Die Styria will nun ihren regionalen Medien die Moser Holding einverleiben. Die meldete für 2008 221 Millionen Umsatz, etwa mit Tiroler Tageszeitung, Bezirksblättern, Life Radio Tirol und der Bezirksrundschau in Oberösterreich.

In die neue Gruppe bringt die Styria etwa ihre Kleine Zeitung (Steiermark/Kärnten) ein, die Antenne-Radios Steiermark und Kärnten, regionale TV-Sender und die bereits mit den Moser-Bezirksblättern fusionierten Gratiswochenblätter.

68 Prozent für die Styria

An der gemeinsamen Gesellschaft soll die Styria 68 Prozent halten; Erben des Moser-Gründers 27 Prozent; Moser-Gesellschafter Raiffeisen Oberösterreich fünf.

Ziele: Weitere regionale Verlagshäuser an Bord zu holen. Und ein Verbund der Regionalblätter soll mit einem Titel in Ostösterreich vertreten sein. Ein weiterer Angriff auf die Krone als nationales Massenblatt, nach dem Zusammenschluss der Gratiswochenzeitungen von Styria und Moser. Den genehmigte das Kartellobergericht - gegen Bedenken der Wettbewerbsbehörde - Ende 2008.

Die Wettbewerbsbehörde zeigte sich vor dem Sommer verschnupft, dass sie aus dem Standard vom nun geplanten Deal erfuhr und die Konzerne nicht vorinformierten.

"Strenge" Betriebswirtschaft 

In Wien kursiert, dreistellige Millionenschulden der Moser Holding drängten zur Fusion. Ein Styria-Insider verneint: "Würden die genannten Größenordnung stimmen, käme der Deal sicher nicht zustande." Vorstandschef Horst Pirker versicherte auf eine frühere Standard-Anfrage dazu: "Sie können sicher sein, dass sich die Styria keine Aufgaben zumutet, die sie nicht bewältigen kann, und dass das Urteil darüber streng betriebswirtschaftlichen Kriterien folgt." (Harald Fidler/DER STANDARD; Printausgabe, 17.8.2009)