Trials HD (RedLynx/Microsoft) ist bereits für Xbox 360 erschienen und ist als Download für rund 14 Euro erhältlich.

Foto: Microsoft
Foto: Microsoft
Foto: Microsoft
Foto: Microsoft
Foto: Microsoft
Foto: Microsoft

Wer hat schon Lust, ein halbes Leben lang zu trainieren, nur um mit einem Motorrad auf einer Betonkante balancieren zu können? Mit Trials HD gibt es nun eine Möglichkeit, sein Geschick auf die Probe zu stellen, ohne sich schmutzig machen zu müssen.

Fingerspitzengefühl

RedLynx neuer Titel schließt damit an die populären Vorgänger und Browser-Spiele für PC an und verpasst dem Konzept ein sowohl technisches als auch spielerisches Upgrade.

Ziel ist es mit dem Motorrad über komplizierte Parcours zu fahren und immer schwierigere Hindernisse, wie Reifenstapel oder Schluchten zu überwinden. Das Steuerungsprinzip ist klassisch gehalten, wonach man aus der Side-Scroll-Perspektive "lediglich" Gas, Bremse und die Lage des Gefährts im Auge behalten muss. Über die Abzüge des Controllers beschleunigt und verzögert man, wobei sich bei Wippen, Kicker und Looping schnell zeigt, dass viel Fingerspitzengefühl gefordert wird.

Stunts  

In über 50 Strecken, verteilt auf vier Schwierigkeitsgrade, kämpft man gegen die Zeit und die Schwerkraft. Der Übergang von leichten zu schweren Herausforderungen ist fließend. Während Einsteiger mit Vollgas über Achterbahntrassen brettern und lediglich die Landung nach den waghalsigen Sprüngen richtig setzen müssen, nähern sich Fortgeschrittene schön langsam den realen Herausforderungen der Trial-Biker. Das perfekte Spiel mit Gas, Bremse und Gewichtsverlagerung setzen vor allem scheinbar kleinere Hindernisse voraus, bis man sich zum Schluss fast mehr wie ein Bergsteiger fühlt, als ein Motorsportler.

Stürze

Dass der virtuelle Fahrer dabei nicht unbeschadet davon kommt, verdeutlichen schmerzhaft anzusehende Stürze. Die Rag-Doll-Puppe gibt bei jedem Fahrfehler den Gesetzen der Physik nach und donnert mit dem Gesicht gegen Felsen oder bricht sich an Stahlgeländern das Kreuz. Um dem Spektakel noch etwas mehr Pepp zu verleihen, wurden über die Pisten hinweg explosive Fässer verteilt, die bei jeder noch so leichten Berührung den Bildschirm mit einem Flammenmeer fluten.

Dank Checkpoints nach jeder Hürde und einer Schnelltaste zum Zurücksetzen kommt es trotz unzähligen Fehlversuchen zumindest zu Beginn kaum zu Frustmomenten. In den späteren Levels trennt sich dann die Spreu vom Weizen - 100 Versuche für einen Parcours können schon einmal benötigt werden. Spätestens dann werden die ersten frustriert den Controller aus der Hand legen. Eine nützliche Hilfe bieten die Online-Leaderboards. Hier kann man sich die Zeiten, aber auch die Replays von anderen Fahren ansehen.

Party und Nachschub

Zum Vergleich mit anderen Mitspielern eignet sich die Hürdenjagd natürlich auch, für die Party-freundlichere Unterhaltung sorgt allerdings der "Skill-Modus". Dabei gilt es so weit wie möglich mit einem Anhänger voll Bomben voranzukommen oder Motorrad-Schiflugrekorde aufzustellen. Insgesamt 16 Bewerbe können freigeschaltet werden.

Wem das alles nicht reicht, kann in einem recht intuitiven Editor selbst Strecken basteln und sie über Xbox Live tauschen. Einziger Haken: Der Strecken-Tausch ist auf Freunde in der eigenen Friends-List beschränkt, eine globale Tauschbörse gibt es nicht.

Fazit

Trials HD ist die perfekte Unterhaltung für Gelegenheitszocker und Perfektionisten, die Gefallen an Geschicklichkeitsspielen finden. Das Prinzip ist simpel und die ersten Erfolge lassen nicht lange auf sich warten. Die Vorgaben in höheren Levels verlangen einem hart erlerntes Fingerspitzengefühl ab. Sofern man damit Leben kann, dass nicht jeder jede Hürde wird überwinden können, hält sich auch das Frustpotenzial in Grenzen. Der Skill-Modus und der Streckeneditor garantieren, dass der Durst nach Sprit und Schweiß lange nicht gestillt sein wird. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 16.8.2009)