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Markus Rogan bei der Ankunft in der Privatklinik Villa Stuart in Rom.

Foto: APA/Jäger

Rom - Markus Rogan sollte noch im Laufe des Dienstags die Privatklinik Villa Stuart verlassen. Dies gab sein Manager, Ronnie Leitgeb bekannt. "Es hat keine Brüche gegeben und auch keinen operativen Eingriff. Allerdings wurden stumpfe Traumen festgestellt. Und so etwas rührt eindeutig von Schlägen und nicht von einem Sturz her", betonte Leitgeb. "Rogan wird die nächsten ein bis zwei Wochen an einem nicht genannten Ort verbringen".

Anzeige Fehlanzeige

Die Polizei konnte keine Informationen über eine Anzeige geben, die Rogans Anwalt Mario Schiavon Eigenangaben zufolge gegen die Diskothek erstattet hat. "Bei uns ist keine Anzeige vorgelegt worden, wir versuchen Klarheit um den Fall zu schaffen, doch bei uns hat sich niemand gemeldet", berichtete die Polizei in Ostia. Auch die Polizei in Rom hatte keine Informationen über eine Anzeige Rogans. Die noch nicht erfolgte Anzeige bei der Polizei soll laut Betreuer Leitgeb noch kommen. Anwalt Schiavon hat laut eigenen Angaben den Behörden vor Ort eine Zeugenliste übergeben. Diese Augenzeugen sollen bestätigen können, dass Herr Rogan nicht alkoholisiert war.

Disco: "Betrunkener Rogan"

Ein Sprecher der Discothek "Shilling" in Ostia bei Rom wies am Montag die Vorwürfe Markus Rogans zurück, er, Rogan, sei von vier Türstehern des Lokals verprügelt worden. Der Schwimmer habe in der Nacht auf Sonntag "betrunken mit einer zerbrochenen Flasche in der Hand getanzt", zitierte die Tageszeitung Il Messaggero den Sprecher. "Aus Sicherheitsgründen haben ihn die Türsteher aus dem Lokal entfernt." Rogan habe über eine Absperrung wieder ins Lokal kommen wollen, sei aber gefallen, habe sich dabei verletzt. Für Rogans Wiener Anwalt eine unhaltbare Behauptung. "Dass er widerrechtlich versucht hätte, zurückzugelangen, ist nahezu absurd", stellte der Jurist klar. In der Nacht wurde im Spital von Ostia eine Zerrung im Knöchel festgestellt, berichtet Il Messaggero.

Am Sonntagnachmittag ließ sich Rogan, auch im Gesicht verletzt, in die römische Privatklinik Villa Stuart einliefern, in der er die Nacht auf Montag verbrachte und u. a. einer Computertomografie unterzogen wurde.

Rogan-Anwalt: "Er war zu keinem Zeitpunkt alkoholisiert"

Rogan selbst gab an, die Türsteher hätten ihn "in einen Raum gezerrt und ganz brutal verprügelt". Der Anwalt des 27-Jährigen will Ermittlungsergebnisse abwarten und sich "mit den Verantwortlichen des Clubs zur Abklärung der Schadensgutmachung und der Möglichkeit einer außergerichtlichen Lösung in Verbindung setzen". Er hielt fest, dass Rogan "entgegen anderslautenden Gerüchten zu keinem Zeitpunkt alkoholisiert war", weiters sagte Schiavon, "Ich bin gespannt, ob es auch Videos vom Hinterzimmer gibt, auf denen zu sehen ist, wie die vier Securities meinen Mandanten bearbeitet haben".

Markus Rogan wird vorerst nicht mehr zu den Vorfällen am vergangenen Samstagabend in der Diskothek "Shilling" Stellung nehmen. Der Schwimm-Star teilte am Montag mit, dass er auf Anweisung seines Anwalts mit niemandem darüber sprechen darf und kann.

Eine etwaige Einigung müsste sich nach Umfang und Dauer der Verletzungen richten, es könne Schmerzensgeld, Startgeld- und Werbeentgeltverlust geltend gemacht werden, weil Rogan "im gegenwärtigen Zustand nicht seiner gewohnten Tätigkeit nachgehen kann". An den Staatsmeisterschaften, ab Donnerstag in St. Pölten, hatte Rogan von vornherein nicht teilnehmen wollen.

Sehr bemerkenswert ist indes, wie manche Zeitung und die Öffentlichkeit auf die römische Causa prima reagiert. (APA, red, DER STANDARD, Dienstag, 4. August 2009)