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Jammie Thomas-Rasset und ihr Rechtsanwalt wollen weiter kämpfen

Foto: EPA / BOB KING

In den Reihen der Musikindustrie feiert man derzeit als durchschlagenden Erfolg das, was viele BeobachterInnen wohl nur zu ungläubigem Kopfschütteln bringt: Die 32-jährige Jammie Thomas-Rasset wurde vor wenigen Tagen zu einer drakonischen Geldstrafe für den Online-Tausche einiger weniger Musikstücke verurteilt.

Rechnung

Konkret verdonnerte das Gericht die vierfache Mutter zu einer Strafe von 1,92 Millionen US-Dollar (knapp 1,38 Millionen Euro), dies für den Tausch von 24 Liedern. Pro Lied hatte man also nicht weniger als 80.000 US-Dollar veranschlagt, ein recht stolzer Preis für einen Song, der üblicherweise im Netz um 99 Cent erworben werden kann.

Gespräche

Dass das Urteil dermaßen hart ausfallen würde, damit hat wohl auch die Musikindustrie selbst nicht gerechnet, so gibt man sich nach der Verkündigung betont gesprächsbereit. So betonte etwa eine Sprecherin der Recording Industry Association of America (RIAA) umgehend, das man weiterhin zu einem außergerichtlichen Vergleich bereit sei - in diesem Fall würde Thomas-Rasset wohl mit einer vierstelligen Dollar-Strafe davon kommen.

Vorgeschichte

Diese will davon derzeit aber nichts wissen, und kündigt den Gang in eine weitere Berufung an.  Immerhin handelt es sich bei dem jetzigen Urteil bereits um die zweite Runde in diesem Prozess, erstinstanzlich wäre Thomas-Rasset noch mit "nur" 220.000 US-Dollar davon gekommen. Außerdem wünscht sie den Behörden noch viel Glück dabei das Geld von ihr einzutreiben - ist sie doch weitgehend mittellos. (red)