Burn Zombie Burn von DoubleSix ist am 26. März für PlayStation 3 erscheinen und für 7,99 Euro als Download über PSN erhältlich.

Foto: Hersteller
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Zombies, Untote, Monster und sonstige Nachtschattengewächse über den Haufen zu schießen oder jemand anderem dabei zuzusehen ist schon seit Jahrzehnten in Mode. Ob mit Humor oder eine Prise ernster, Hollywood und Gamingwonderland wissen dieses obskure Bedürfnis zu befriedigen.

Vergangene Weihnachten bescherten die Entwickler von Valve Software den notorisch Blutrünstigen mit Left4Dead ein besonders nervenzehrendes Mehrspielererlebnis. Den Stress vor einer Horde menschenfressender Kreaturen davonzurennen verlieh auch Capcoms Resident Evil 5 Anfang März. 

Mit dem Rasenmäher

Auf der Suche nach dem bleihaltigen schwarzen Humor stößt man seit vergangener Woche auf das Downloadspiel Burn Zombie Burn von DoubleSix. Als Halbstarker Bruce mit Schmalzlocke und Lederjacke frönt man dem 1960er-Jahre-Look, begehrt heiße Schlitten und schunkelt seine Liebste Daisy zur schönen Aussicht. Nichts davon ist aktiver Teil des Spiels, man greift erst ins Geschehen ein, als aus den Tiefen des Erdreichs plötzlich Zombies wachsen. 

In Anlehnung an Horror-Schinken des ewig klischeebehafteten B-Movie-Repertoires von Wes Craven und Co verteidigt man in einer amerikanischen Vorstadt, im Wald, auf dem Friedhof oder im Freiluftkino sein Leben. Wenig zimperlich greift man zur Handfeuerwaffe, zum Dynamit oder zum Rasenmäher und metzelt latent dämliche Untote, manische Football- und tänzelnde Ballerina-Zombies nieder.

Highscore-Jagd

Was sich anhört wie der Albtraum der Jugendschützer, ist eine comichaft inszenierte Highscore-Jagd der alten Schule - wahlweise auch zuzweit über den geteilten Bildschirm. Pro erledigtem Monster erhält man Punkte und schaltet im obligatorischen Arcade-Modus neue Levels und Spielmodi frei. Letzteres geht leider nicht im Duo.

Clever ist dafür das Zählsystem: Jeder Untote, den man nicht pulverisiert, zersägt oder in die Luft sprengt, sondern anzündet, erhöht den Multiplikator. Gleichzeitig werden die brennenden Nachtwandler aggressiver und verfolgen einen unerbittlich.

Kopflos

Der knifflige Challenge- sowie der Mehrspielermodus sorgen für reichlich Abwechslung. Wer nicht gleich zu Beginn hinter das verstrickte Punkte- und Upgrade-System blickt, darf sich im Tutorial trotz mühsam zu lesendem Schrift-Layout bereichern lassen.

Wie von den Schaffern geplant, neigt man nach der Zombie-Hatz süchtig zu werden. Die eingängige Navigation aus der leicht angeschrägten Vogelperspektive und die putzig designten, ächzenden Kreaturen und schummrigen Schauplätze sind wie Marshmallow für das panisch pochende Spielerherz. Ein wenig zu kurz geraten ist die Story und die Sprachausgabe. Ein paar Erläuterungen, mehr knackige Sprüche und Hintergründe wären schon dringewesen.

Fazit

Burn Zombie Burn macht vor allem eines richtig: Es nimmt sich selbst nicht ernst. Genau so macht der Konsum des Zombie-Horror-Genres auch am meisten Spaß - insbesondere zuzweit. Die Mischung aus Left4Dead und der Zugänglichkeit eines Downoad-Games machen es zum kurzweiligen Pausenfüller und potentiellen Zeiträuber. (Zsolt Wilhelm, derStandard.at, 31.3.2009)