Der Verfassungsgerichtshof prüft in seiner bevorstehenden Session das von ÖVP und FPÖ im Jahr 2001 beschlossene neue ORF-Gesetz. Anlass ist eine Beschwerde der Stadt Wien, ganz im Sinne von "Kronen Zeitung" und Verlagsgruppe News. Die Gemeinde versucht unter anderem, die Beschränkung von TV-Werbung für Zeitungen und Magazinen im ORF auf nunmehr zwei Minuten pro Woche zu Fall zu bringen.

Am lautesten wurde dieser Passus von der News-Gruppe kritisiert, die dazu auch eine eigene Beschwerde ankündigte. Ziel der Beschränkung ist, die Dominanz des "Krone/Kurier"-Konzerns Mediaprint und des Magazinriesen nicht durch ORF-Werbung weiter ausbauen zu lassen. Für ihre Mitbewerber, insbesondere Bundesländerzeitungen, macht nur überregional mögliche TV-Werbung keinen Sinn. Fernsehwerbung war eines der zentralen Marketingmittel für den Aufstieg verschiedener News-Titel, insbesondere von "tv-media". (fid/DER STANDARD; Printausgabe 29.2.2003)