Italien
Innenminister reicht Rücktritt ein
Streit um Äußerung von Scajola über ermordeten Arbeitsrechtler Biagi - Berlusconi lehnt ab
Rom - Der italienische Innenminister Claudio Scajola hat
nach umstrittenen Äußerungen über den im März ermordeten
Regierungsberater Marco Biagi seinen Rücktritt eingereicht.
Regierungschef Silvio Berlusconi lehnte die Demission seines
Parteikollegen von der Forza Italia aber am Sonntag ab. Scajola war
von mehreren Regierungsmitgliedern und insbesondere Arbeitsminister
Roberto Maroni (Lega Nord) stark unter Druck gesetzt worden, nachdem
er den ermordeten Biagi als "Nervensäge" bezeichnet hatte. Maroni, der mit Biagi an einer umstrittenen Reform des
Kündigungsschutzes gearbeitet hatte, verlangte von Scajola entweder
den Rücktritt eine eine öffentliche Entschuldigung bei den
Angehörigen des ermordeten Regierungsberaters. Auch
Oppositionspolitiker äußerten sich empört. Berlusconi erklärte,
Scajola habe seine umstrittenen Äußerungen zurückgenommen und
weiterhin das Vertrauen der Regierung. (APA)