International
El-Kaida-Kämpfer formieren sich in Stammesregion
500 Kämpfer vermutet
Islamabad/Kabul - Etwa 500 Flüchtlinge von der
islamistischen Terrororganisation El Kaida und der Taliban-Miliz
haben sich in dem Stammes-Hinterland Pakistans entlang der Grenze zu
Afghanistan neu formiert. Wie die pakistanische Tageszeitung
"Morgenröte" am Samstag unter Berufung auf Quellen des militärischen
Geheimdienstes berichtete, sind dort derzeit im gesamten Gebiet etwa
500 El-Kaida- und Taliban-Kämpfer. Am vergangenen Mittwoch waren bei
einem Feuergefecht mit mutmaßlichen El-Kaida-Mitgliedern zehn
pakistanische Soldaten getötet worden. Samstag früh hat sich in der Nähe des Flughafens der afghanischen
Hauptstadt Kabul eine Explosion ereignet. Wie ein Sprecher der
internationalen Sicherheitstruppe ISAF mitteilte, wird der Vorfall
noch untersucht. Nähere Angaben gab es noch nicht.
Einen Tag nach der verheerenden Explosionsserie in einem
ehemaligen Waffenlager der Taliban haben afghanische Soldaten mit der
Räumung der verstreuten Munition begonnen. Bis Samstag Früh stieg die
Zahl der Todesopfer der Katastrophe von Spinboldak im Süden
Afghanistans auf mindestens 25. Unterdessen waren am Rande der
Hauptstadt Kabul zwei weitere Explosionen zu vernehmen.
Nach Angaben einer Sprecherin der Internationalen Schutztruppe für
Afghanistan (ISAF) handelte es sich im ersten Fall um die
kontrollierte Detonation einer Landmine in der Nähe des Flughafens.
Die Ursache der zweiten Explosion war zunächst nicht bekannt. Auch
hier wurde jedoch vermutet, dass eine der zahlreichen noch nicht
geräumten Minen im Flughafenbereich hochgegangen war. Berichte über
Verletzte lagen nicht vor.
Im 500 Kilometer südwestlich der Hauptstadt gelegenen Spinboldak
hatten Unbekannte in der Nacht auf Freitag eine Rakete in das
ehemalige Taliban-Depot gefeuert. Dies löste eine Kettenreaktion von
Explosionen und Bränden aus, die bis zum Morgen anhielten. Dabei
wurden Munitionsteile über einem Umkreis von zwei Kilometern
verstreut. Der Katastrophe fielen mindestens sieben afghanische
Soldaten und 18 Zivilpersonen zum Opfer, darunter auch Frauen und
Kinder. Mehrere Dutzend Menschen wurden verletzt.
(APA)