Streaming & TV
RTL steigt bei n-tv ein
Auch Gespräche über Hörfunkbeteiligung - Nachrichtensender will in Berlin bleiben
Die zum deutschen Bertelsmann-Konzern
gehörende luxemburgische RTL-Group will beim Nachrichtensender n-tv
einsteigen. Es gebe bereits Gespräche über den Kauf des
47,3-Prozent-Anteils des Stuttgarter Holtzbrinck-Verlages an dem
Berliner Sender, sagte der Sprecher der RTL-Group, Christian
Seidenabel, am Sonntag der dpa. Er bestätigte damit einen Bericht der
"Süddeutschen Zeitung". Nach Unternehmenskreisen ist eine Kaufsumme
im unteren dreistelligen Millionenbereich im Gespräch.Hörfunkbeteiligung
Nach dpa-Informationen will die RTL-Group auch die
Hörfunkbeteiligungen des Holtzbrinck-Konzerns erwerben. Über die AVE
Gesellschaft für Hörfunkbeteiligungen GmbH hält der Stuttgarter
Konzern unter anderem Anteile an den Antenne-Sendern in
Niedersachsen, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thürigen und Mecklenburg-
Vorpommern sowie am Münchner Gong-Radio und dem Sender Radio BB in
Brandenburg. Damit wäre die RTL-Group, die ebenfalls über mehrere
Radiosender verfügt, mit einem Marktanteil von mehr als 20 Prozent
der größte private Hörfunkanbieter in Deutschland.
In der vergangenen Woche hatte der ebenfalls zu Bertelsmann
gehörende Verlag Gruner+Jahr den Verkauf seiner Regionalzeitungen in
Berlin ("Berliner Zeitung", "Berliner Kurier") und Sachsen
("Sächsische Zeitung") an Holtzbrinck angekündigt
etat.at
berichtete).
Auch wenn die Kölner RTL-Group neuer Gesellschafter bei n-tv wird,
will der Berliner Nachrichtensender in der deutschen Hauptstadt
bleiben. 99 Prozent des aktuellen Wirtschafts- und Politikgeschehens
spielten sich in Berlin ab, sagte n-tv-Sprecher Thomas Schulz der dpa
am Samstag. "Sie können sich ausrechnen, wie klug es wäre, nach Köln
zu gehen." (APA/dpa)