Der Padilla-Effekt wird es dem amerikanischen Steuerzahler leichter machen, noch eine weitere Rekordausgabe für den Kampf gegen den internationalen Terrorismus zu schlucken. Auf zehn Milliarden Dollar soll sich zunächst der Beitrag der USA für die Vernichtung von Plutonium aus schlecht gesicherten russischen Beständen belaufen - ein Drittel mehr, als die US-Regierung noch vergangenen Sommer kalkulierte und für zu kostspielig befand; vergleichsweise weniger, weil sich die anderen großen Industriestaaten auf dem G-8-Gipfel in Kanada nun bereit erklärten, ebenfalls an die zehn Milliarden Dollar für ein umfangreicheres Sicherheitsprogramm beizusteuern.
So ist es nicht das erste Mal, dass das Weiße Haus des Republikaners Bush unter dem Eindruck des 11. Septembers außenpolitische Positionen revidiert. Doch klarer als zuvor ist Bushs symbolische Politik von der Realität eingeholt worden: Eine Regierung, die bereit ist, jährlich acht Milliarden Dollar für die Entwicklung eines Raketenabwehrsystems mit unsicheren Chancen auszugeben, kann sich erst recht den Schutz ihrer Bevölkerung vor einer realen Terrordrohung etwas kosten lassen.