Wirtschaft
Kartenzahlen in Euro-Staaten ab Montag nicht teurer als daheim
Im übrigen Ausland werden auch weiterhin Gebühren eingehoben - Barabhebung in Eurozone gratis
Brüssel - Zum Auftakt der Ferien profitieren die Konsumenten
in Euroland von einer neuen EU-Verordnung, die ab Montag in
Kraft tritt. Österreicher können ab 1. Juli innerhalb der Eurozone
kostenlos von Bankomaten Geld abheben und mit der Kreditkarte zahlen,
denn sie haben dafür nur mehr die gleichen Kosten wie bei einer
Transaktion daheim. Die Auslandsgebühren beim Einsatz des
Plastikgelds entfallen. Für Geldbehebungen mit Kreditkarte werden
allerdings nach wie vor Extragebühren verlangt. Wem seine Bank höhere Kosten verrechnet, solle sich zunächst beim
Bankinstitut und dann bei einer Schlichtungsstelle beschweren. Die
EU-Verordnung sei aber auch direkt bei einem heimischen Gericht
einklagbar, hob Kommissionssprecher Jonathan Todd zu dieser Causa
zuletzt hervor.
Überweisungen
In einem Jahr, ab 1. Juli 2003, werden auch Auslandsüberweisungen
so viel kosten wie Inlandsüberweisungen. Es sei das Problem der
Banken, wie sie diese Gesetzesbestimmung umsetzen, sagte Todd. Aber
die Konkurrenz werde dazu führen, dass die Banken ihre
Inlandsgebühren nicht erhöhen. Und sollte es zu einer plötzlichen
konzertierten Anhebung der Gebühren in einem Land kommen, dann würden
das die nationalen Wettbewerbsbehörden und EU-Kommissar Mario Monti
"mit Interesse beobachten", so Todd.
Zuvor kostete nach Angaben der EU-Kommission eine Bankomatabhebung
im Ausland durchschnittlich vier Euro, während der gleiche Vorgang im
Inland meist kostenlos ist oder wenige Cent kostet. Die neuen
Bestimmungen gelten für Transaktionen bis zu 12.500 Euro.
Die EU-Institutionen haben wie berichtet diese Verordnung gegen
den Willen der Banken beschlossen. (APA)