Wirtschaft
G-8-Staaten erwarten 2003 drei Pozent Wachstum
Schröder äußert Besorgnis über Finanzkrise Argentiniens
Calgary - Die Gruppe der acht führenden
Industrienationen (G8) erwarten den Worten von Frankreichs Präsident
Jacques Chirac zufolge im kommenden Jahr ein Wirtschaftswachstum von
rund drei Prozent. Auch dieses Jahr werde die Weltwirtschaft mit
Wachstum beenden, sagte Chirac zum Abschluss des
Weltwirtschaftsgipfels im kanadischen Kananaskis. "Die G8 ist einhellig optimistisch - und ich bin einer der
Optimisten -, was das Wachstum anbetrifft", sagte er. "Das Jahr 2002
wird mit einem Wachstum enden und 2003 wird den meisten Ländern ein
Wachstum von bis zu drei Prozent erlauben." Ausgenommen seien Kanada
und Russland, die ein höheres Wachstum als das genannte hätten, fügte
er hinzu.
Sorge über die Finanzkrise in Argentinien
Unter den G-8 besteht offenbar erhebliche Sorge über die
Finanzkrise in Argentinien. Der deutsche Bundeskanzler Gerhard
Schröder sagte am Donnerstag nach Abschluss des Gipfels, Argentinien
erfülle "noch nicht alle Voraussetzungen", damit die erbetenen Hilfen
des Internationalen Währungsfonds (IWF) fließen könnten. Dagegen
forderte der spanische Ministerpräsident Jose Maria Aznar den IWF
auf, seine Zusagen zu erfüllen und Verhandlungen über das nötige
Hilfspaket zu beginnen. "Die argentinische Regierung hat im
wesentlichen die Bedingungen des IWF erfüllt", sagte Aznar nach
Abschluss des Gipfeltreffens, an dem er als derzeitiger Ratspräsident
der Europäischen Union teilgenommen hatte.
Als Voraussetzung, die Argentinien noch nicht erfüllt habe, nannte
Schröder besonders die noch ausstehende Vereinbarung zwischen
Zentralregierung und Provinzen über finanzpolitische Sparsamkeit. Er
gehe aber davon aus, dass das Land das Seine tun werde, um die
IWF-Hilfen fließen lassen zu können. In IWF-Kreisen hieß es am
Donnerstag, das zuständige Gremium des IWF werde die Situation des
Landes am Freitag diskutieren und feststellen, ob es in den jüngsten
Gesprächen Fortschritte gegeben habe. Schröder sprach von einer
"explosiven Situation" in Argentinien und sagte, es sei notwendig,
die Bedingungen zu schaffen, dass dessen Krise nicht auf andere
Länder übergreife.(APA/Reuters)