Belgrad/Den Haag - Das UNO-Kriegsverbrechertribunal hat beschloßen, den früheren jugoslawischen Generalstabchef, Dragoljub Ojdanic, und den föderalen Vizepremier, Nikola Sainovic, bis zum Prozeßbeginn freizulassen. Der Belgrader Sender "B-92" meldete dies unter Berufung auf den Anwalt von Ojdanic, Tomislav Visnjic. Sainovic und Ojdanic hatten sich auf Auforderung der jugoslawischen Regierung Anfang Mai bzw. Ende April dem Tribunal freiwillig gestellt. Sie waren im Mai 1999 zusammen mit dem damaligen jugoslawischen Präsidenten Slobodan Milosevic und dem serbischen Präsidenten Milan Milutinovic sowie dem serbischen Innenminister Vlajko Stojiljkovic wegen Kriegsverbrechen im Kosovo angeklagt worden. Der Prozeß gegen Sainovic und Ojdanic wird getrennt von dem bereits laufenden Prozeß gegen Milosevic geführt werden. Der Prozeßbeginn wird jedoch nicht vor der Überstellung des serbischen Präsidenten erwartet. Dies dürfte nicht vor Jahresende geschehen, wenn die Amtszeit von Milutinovic abläuft. Der ebenfalls angeklagte Stojiljkovic hat im April Selbstmord begangen. (APA)