Wien - Die Zahl der Sparbücher ist in Österreich bis Jahresende 2001 trotz der Abschaffung der Anonymität, deren endgültiges Aus wie berichtet am 1. Juli 2002 kommt, um 729.305 oder 3 Prozent auf 24,8 Millionen gestiegen. Das mag auch damit zusammen hängen, dass nach dem 30. Juni bei kleinen Sparbüchern mit Einlagen bis zu 15.000 Euro die Abhebung nur mit Losungswort möglich ist, für höhere Sparguthaben aber eine Identifizierung notwendig ist. Es könnte also zu einem Splitting gekommen sein. Dafür spricht auch die aktuellste Statistik der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), wonach die Sparbücher mit höheren Einlagen bereits seit 1999 deutlich rückläufig, jene mit geringeren Einlagen dagegen stark gestiegen sind. So hat sich etwa die Zahl der Sparbücher mit Einlagen zwischen 36.336 und 72.673 Euro (500.000 S und 1 Mill. S) seit Ende 1999 um 23 Prozent von 394.269 auf 304.020 verringert. Sparbücher mit bis zu 363.364 Euro (5 Mill. S) oder darüber wurden um jeweils mehr als 10 Prozent weniger. Dagegen stieg die Zahl der Sparbücher mit Einlagen zwischen 7.267 und 36.336 Euro (100.000 und 500.000 S) - in dieser Spanne liegt auch die 15.000 Euro-Grenze für die zwingende Legitimation - um fast 1 Million oder über 27 Prozent. Rund die Hälfte dieses Anstieges dürfte allerdings auf Sparbücher zurückzuführen sein, die in diesem Zeitraum erstmals die 7.267 Euro-Grenze nach oben überschritten haben. Sparbücher mit bis zu 7.267 Euro-Einlagen nahmen nämlich um 454.000 ab. Auch die Bausparkonten verminderten sich seit Ende 1999 um 4 Prozent von 5,3 auf 5,08 Millionen. 124,5 Milliarden Euro auf Sparkonten Inländische private Haushalte und nichtfinanzielle Unternehmen hatten per Ende April 2002 insgesamt 124,5 Mrd. Euro auf Sparkonten. Auf täglich fälligen Sparkonten lag per Ende April mit 10,25 Mrd. Euro so viel Geld wie noch nie. Seit April 2001, als 7,9 Mrd. Euro auf den Sparkonten lagen, gab es einen kontinuierlichen Aufwärtstrend. Die stärksten Zuwächse gab es in den Monaten September und Oktober 2001, sowie im Dezember 2001 und Jänner 2002. Auf Sparkonten mit einer vereinbarten Kündigungsfrist von 1 Jahr lagen 56,4 Mrd. Euro, auf Konten mit Kündigungsfrist zwischen 1 und 5 Jahren 21,5 Mrd. Euro, auf Sparbüchern über 5 Jahre Bindung 2,9 Mrd. Euro. Die Summer der Sparbriefe machte 18,7 Mrd. Euro aus und die Bauspareinlagen beliefen sich auf 15,4 Mrd. Euro, Tendenz gleich bleibend. Wie berichtet sind noch immer einige Millionen anonymer Bücher nicht identifiziert, vor allem allerdings Sparbücher mit kleineren Beträgen. Das Gros der eingelegten Summen - je nach Sektor zwischen 75 und 80 Prozent - ist bereits identifiziert. Die "schweren" Einzelsparbücher sind zum Großteil eindeutig einem Besitzer zuordenbar. Banker schätzen, dass bereits mehr als 90 Prozent der Sparbücher mit Einlagen ab 15.000 Euro identifiziert sind. (APA)