International
Mutmaßliche El-Kaida-Kämpfer töten zehn pakistanische Soldaten
Stundenlanges Gefecht nahe afghanischer Grenze
Islamabad - Erstmals sind bei einem Gefecht mit
mutmaßlichen El-Kaida-Kämpfern pakistanische Soldaten getötet worden.
Wie ein Sprecher des Innenministeriums am Mittwoch in Islamabad
mitteilte, wurden beim Durchkämmen einer Gebirgsregion nahe der
afghanischen Grenze zehn Soldaten in einem vierstündigen Feuergefecht
getötet. Auf der Gegenseite seien zwei Kämpfer, die vermutlich dem
Terrornetzwerk angehören, getötet und einer gefangen genommen worden. Das Gefecht fand in der Provinz Paktika nahe der Ortschaft Wana
statt. Das Gebiet liegt 300 Kilometer westlich von Islamabad. Die
pakistanischen Sicherheitskräfte hätten von der US-Bundespolizei FBI
einen Hinweis erhalten, dass Mitglieder des Terrornetzwerks in der
Region seien, hieß es. Mit 500 Soldaten sei das gebirgige Gebiet
durchkämmt worden, in dem afghanische und tschetschenische Mitglieder
der El Kaida vermutet worden seien.
Die Armee habe ein Haus mit "Ausländern" im Distrikt Waziristan
nahe der Grenze zu Afghanistan gestürmt, sagte ein Militärsprecher in
Islamabad. Als die Soldaten das Haus umstellt hätten, seien sie auf
heftigen Widerstand gestoßen. Bei dem Schusswechsel seien auch zwei
mutmaßliche Terroristen getötet worden. Ein festgenommener Kämpfer
sei aus Tschetschenien. Ob mutmaßliche El-Kaida-Männer fliehen
konnten, sagte der Sprecher nicht.
Die pakistanischen Sicherheitskräfte versuchen seit dem
vergangenen Jahr mit verstärkten Kontrollen, El-Kaida- und
Taliban-Kämpfer aus Afghanistan abzufangen. Das Gefecht vom Mittwoch
ist das erste, von dem bekannt wurde, dass pakistanische Soldaten
getötet wurden.
Amerikanische und britische Patrouillen haben in dem Grenzgebiet
mehrere größere Waffenlager ausgehoben, bisher aber nur wenige
Gefangene gemacht. (APA/AP)