Graz - Ausgerechnet jene Schülerin, die im März dieses Jahres von einem ausgerasteten Schultor fast erschlagen worden wäre, ist am Dienstag abermals Opfer eines Unfalls am Grazer Pestalozzi-Gymnasium geworden. Wie die "Kleine Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe) berichtete, wurde die elfjährige Catrin, die erst seit einigen Wochen wieder die Schule besuchen kann, diesmal von einer herabfallenden Abdeckung eines Beleuchtungskörpers getroffen. Das Mädchen, das bei seinem ersten Unfall schwere Kopfverletzungen davongetragen hatte, kam diesmal relativ glimpflich davon: Laut Direktor Josef Hirschmann erlitt die Schülerin eine leichte Abschürfung an der Schulter. Nachdem Catrin von der Schulärztin versorgt worden war, habe sie wieder am Schulunterricht teilnehmen können. Bei den Beleuchtungskörper handelt es sich um ein Neonröhrensystem, das laut Hirschmann vor rund 30 Jahren installiert worden war. Ähnlich wie auch bei dem im März ausgerasteten Schultor hieß es auch nun wieder, dass das System erst "vor kurzem von einer Firma überprüft" worden sei. Dabei seien keine Mängel festgestellt worden, so Hirschmann, der nun allerdings betont, dass die Schule generell "vordringlichst sanierungsbedürftig" sei. "Handlungsbedarf" Das hat man mittlerweile auch bei der für die Erhaltung und den Betrieb des Schulgebäudes zuständigen Immobilien Management GesmbH des Landes (IMB), einer Grazer Tochter der Bundesimmobiliengesellschaft (BIG) eingesehen: "Wir haben bereits im Juni ein Sanierungskonzept erarbeitet, das am 9. Juli in einem abschließenden Gespräch mit allen Beteiligten - von den zuständigen Ministerien bis hin zum Schuldirektor - finalisiert werden soll", so Edmund Macher, der Leiter der IMB, am Mittwoch auf Anfrage der APA. "Hier besteht dringender Handlungsbedarf", gab Macher zu, wenn auch er in der herabgestürzten Lampenabdeckung kein ursächliches Versäumnis der IMB erkennen will: "Wenn ein Fachmann die Lampen austauscht, muss er merken, ob der Klemmverschluss richtig einrastet oder nicht." Und dies sei offenbar nicht der Fall gewesen. "Was wir aus dem Unfall gelernt haben ist allerdings, dass wir künftig auch bei der Auswahl von Leuchtträgern das Augenmerk auf maximale Sicherheit auch hinsichtlich der Wartung achten", so der IMB-Sprecher. Wann mit den Generalsanierungsarbeiten an der Schule begonnen werden kann, steht noch nicht fest: "Wir befinden uns in einem Korsett von Vorschriften hinsichtlich der Ausschreibung und Vergabe von Aufträgen", so der IMB-Leiter. Am Geld scheitere es allerdings nicht: "Wir haben jährlich über sieben Millionen Euro für die 80 steirischen Schulhäuser zur Verfügung", so Macher. Damit sollen in den kommenden Monaten vordringlich drei Schulen in Graz - das Pestalozzi-Gymnasium, die Schrödinger-Schule und die Pädagogische Akademie des Bundes am Hasnerplatz - generalsaniert werden. (APA)