UNO, NGOs und Europarat gedenken am Mittwoch den Opfern von Folter
Anlass ist der 15. Jahrestag der Annahme der Europäischen Konvention gegen die Folter als auch der UNO-Tag für Folterüberlebende
Redaktion
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Wien/Straßburg - Europarat, UNO und
Nicht-Regierungsorganisationen gedenken am Mittwoch den
Opfern der Folter in der ganzen Welt. Anlass ist der 15. Jahrestag
der Annahme der Europäischen Konvention gegen die Folter am 26. Juni
1987 und der gleichzeitig stattfindende UNO-Tag für
Folterüberlebende. Das "Europäische Komitee zur Verhütung von Folter"
(CTP) habe sich seither als wichtige Institution bei internationalen
Menschenrechtsfragen etabliert, betonte der Europarat am Dienstag in
einer Aussendung. Bei rund 150 Besuchen in mehr als 40 europäischen
Staaten habe das Komitee seither Menschenrechtsverletzungen durch
Folter angeprangert und ein Ende dieser Maßnahmen gefordert.
Die Empfehlungen des Komitees hätten zu weit reichenden
Verbesserungen in verschiedenen Ländern geführt, darunter zu einer
verstärkten Überwachung der Polizeitätigkeit, besseren rechtlichen
Garantien gegen Misshandlung und zu Verboten diverser Haftbedingungen
und Verhörmethoden. "Es war das CTP, das Abdullah Öcalan in seinem
türkischen Gefängnis nach seiner Verhaftung und nach seinem Prozess
besucht hat", heißt es in einer Aussendung des Europarats. Auch
Haftanstalten in Tschetschenien und Besuche bei Terrorverdächtigen in
Großbritannien nach dem 11. September habe das Komitee besucht.
Europarats-Generalsekretär Walter Schwimmer rief in Erinnerung, dass
Russland dem Europarat und dem CTP Unterstützung bei der Verfolgung
von Menschenrechtsverletzungen in Tschetschenien versichert habe.
Forderungen
Die Hilfsorganisation Hemayat (persisch: Schutz) fordert
anlässlich des UNO-Tags für Folterüberlebenden am 26.Juni die
Verbesserung der medizinischen und psychologischen Versorgung von
Folteropfern in Österreich. "Weder der verlogene Moralismus der
letzten Jahre noch der hysterische Aktionismus jetzt, helfen Menschen
mit schwerer Traumatisierung", erklärte Martin Schenk, Sozialexperte
der Diakonie Österreich und Vorstandsmitglied von Hemayat in einer
Aussendung. Zwei Drittel der Flüchtlinge seien nicht
krankenversichert. Ohne Unterstützung und Begleitung für die
Folterüberlebenden könne es "keine Integration in einem neuen Land"
geben.
Hemayat ist nach eigenen Angaben eine Hilfsorganisation zur
medizinischen, psychologischen und psychotherapeutischen Betreuung
von Folterüberlebenden. Im vergangenen Jahr wurden mehr als 200
Personen aus über 30 Ländern von Hemayat betreut, erklärte Schenk;
von diesen waren an die 20 jünger als 19 Jahre. Nach UNO-Angaben
seien fünf bis 30 Prozent der Flüchtlinge Folterüberlebende. (APA)
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