Unternehmen
Buchhandel über neue Kredite empört
Kontakt mit Brüssel aufgenommen - Wettbewerbsverzerrung kritisiert
Wien - Der Fachverband Buch und Medienwirtschaft (früher
Bundesgremium des Buch- und Medienhandels) in der Wirtschaftskammer
will gegen die Freigiebigkeit der Banken gegenüber dem in Konkurs
befindlichen Libro-Konzern vorgehen. "Wir haben Kontakt mit der EU
aufgenommen und wollen festellen lassen, ob mit einer neuerlichen
Finanzspritze von 11 Mill. Euro nicht eine Wettbewerbsverzerrung
vorliegt", so Michael Kernstock, stellvertretender Obmann des
Fachverbandes Buch- und Medienwirtschaft. Auch die Vorgangsweise des Masseverwalters, der im Gegenzug für
einen neuen Kredit auf die Anfechtung der im seinerzeitigen Ausgleich
zurückgezahlten Kredite verzichten will, sei zu überprüfen.
"In den Rachen geworfen"
"Während gesunde Klein- und Mittelbetriebe für bereits geringe
Finanzierungsvolumen bei den Geldinstituten auf weniger
Freigiebigkeit stoßen und von diesen mit zigfach abgesicherten
Besicherungen traktiert werden", würden dem bankrotten Libro-Konzern
Millionen Euro in den Rachen geworfen, empört sich der Fachverband in
seiner Presseinformation über die Praxis der Banken.
Sie sei aber auch ein "Faustschlag ins Gesicht" aller klein- und
mittelstrukturierten Unternehmen wie auch aller privaten Bankkunden,
die letztendlich die verlorenen Millionen der Banken berappen
müssten. (APA)