Washington - Der demokratische Senator von Massachusetts, John Kerry, der auch als Präsidentschaftskandidat für das Jahr 2004 im Gespräch ist, hat am Sonntagabend auf dem TV-Sender NBC die Nahost-politik der Regierung Bush scharf kritisiert: "Da gibt es keine Kontinuität und keinen grundlegenden Plan", meinte Kerry. Die Regierung müsse endlich "Visionen ankündigen und von sich aus etwas auf den Tisch legen".

George W. Bushs Grundsatzrede zum Nahen Osten war für Montag zwar angekündigt, bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe aber nicht gehalten worden. Bush hatte seine Pläne, die zur Bildung eines Palästinenserstaates führen sollen, ursprünglich bereits in der vergangenen Woche vorstellen wollen. Neu aufflammende Gewalt in Nahost hatte ihn dann bewogen, die Rede zu verschieben. Aus den Kreisen des Präsidialamtes verlautete, Bush sei vorgeschlagen worden, die Rede am Montag zu halten. Bush selbst hatte zu Journalisten gesagt, er werde die Rede "zur angemessenen Zeit" halten. Bush könnte seine Politik auch am Dienstag erläutern, ehe er zum G-8-Gipfel nach Kanada abreist. (Reuter/dpa, Der STANDARD, Printausgabe, 25.6.2002)