Medien
US-Kolumnistin Ann Landers gestorben
"Kummerkasten" der Nation
Sie war der Kummerkasten der Nation: Die
legendäre amerikanische Kolumnistin Ann Landers ist tot. Die
83-Jährige, deren Kolumnen mit Ratschlägen für alle Lebenslagen
weltweit in mehr als 1.200 Zeitungen mit 90 Millionen Lesern
erscheinen, starb am Samstag in Chicago an Krebs, teilte ihre
Heimatzeitung, die "Chicago Tribune" mit. Ann Landers galt als eine
der einflussreichsten Frauen Amerikas. Sie erhielt täglich bis zu
2.000 Briefe.Liberale und direkte Antworten
Die Tochter russischer Einwanderer, mit echtem Namen Esther
Pauline Lederer, übernahm die Ratgeberkolumne 1955. Mit ihren
liberalen und direkten Antworten revolutionierte sie die oft
altmodischen Benimm- und Anstandsratschläge ihrer Vorgängerinnen und
machte den Kummerkasten salonfähig. In der "Washington Post"
erscheinen bis heute täglich Briefe von Verzweifelten und Erzürnten
mit Landers Kommentaren zu Dauerthemen wie Sex, Scheidung,
Misshandlung, Homosexualität und Abtreibung.
Ratschläge wurden zu Bonmots
Die Journalistin war mit Jules Lederer verheiratet, dem Gründer
der Autovermietung Budget Rent-A-Car. Das Paar ließ sich 1975
scheiden. Mehrere ihrer Ratschläge wurden in den USA zu Bonmonts:
"Ein unwilliger Bräutigam ist ein schlechter Ehemann" etwa, oder:
"Mitte 50 ist zu jung, um sich mit Asche zufrieden zu geben, wenn
noch Feuer im Kamin ist." Landers Lebensmotto: "Erfolg ist die
Fähigkeit, sein Glück zu nutzen." (APA/dpa)