Unternehmen
Rettung von 600 Jobs bei Semperit
Übernahmeangebot des niederösterreichischen Unternehmers Walter Schweifer wird konkret
Wien - In dem vor der Schließung stehenden Semperit
Reifenwerk in Traiskirchen könnten 600 der insgesamt 1.250
Arbeitsplätze gerettet werden. Der niederösterreichische Unternehmer
Walter Schweifer hat sein Angebot gegenüber der
Semperit-Konzernmutter Continental konkretisiert. Demnach sollen vor
allem die Gummimischanlage und möglicherweise auch die
Lkw-Reifen-Fertigung in verkleinerter Form weitergeführt werden,
berichtet das Nachrichtenmagazin "profil" in seiner am Montag
erscheinenden Ausgabe. Conti wollte das Semperit-Werk in Traiskirchen
bis Ende Juli 2002 stilllegen.Vor Abschluss
Laut Magazin soll nun der Verkauf kurz vor dem Abschluss stehen.
Conti soll bereits die Abnahme von Gummimischungen aus Traiskirchen
bis 2005 zugesichert haben. Auch über eine weitere Belieferung des
Konzerns mit Lkw-Reifen aus Niederösterreich wird demnach noch
verhandelt.
Den Kaufpreis für das Reifenwerk in Traiskirchen beziffert
"profil" mit 15 bis 35 Mill. Euro. Kaufen will das Werk zu 25 Prozent
Schweifer selbst und zu 25 Prozent sein Partner Michael Tröthandl.
Die restlichen 50 Prozent sollen entweder über Banken und über eine
Mitarbeiterbeteiligung oder über Venture-Capital-Geber finanziert
werden, so Schweifer im Magazin.
Neben Semperit könnte unterdessen auch ein zweiter
Continental-Standort in österreichische Hände gelangen. Laut "profil"
hat die zur Unternehmensgruppe des Industriellen Cornelius Grupp
gehörende Glanzstoff Austria GmbH Mittwoch ein Angebot für das
bereits geschlossene Conti-Werk in Herstal, Belgien, gelegt. Im Fokus
des Interesses steht die Fertigung von Textilcord, einem Material,
das für die Produktion von Diagonalreifen gebraucht wird. Bereits
1997 hatte Glanzstoff eine derartige Anlage von Conti in Luxemburg
gekauft und beliefert den Konzern seither mit Textilgeweben.(APA)