Wien
Ausgelassene Stimmung auch am Samstag
Wegen heißem Wetter anfänglich nur schwacher Besucherzustrom
Wien - Das Wiener Donauinselfest lockte auch am Samstag wieder
Besuchermassen auf die Donauinsel. Zunächst füllte sich das riesige
Areal nur langsam, bereits am frühen Abend feierten aber wieder
Zehntausende. Die hohen Temperaturen dürften der Hauptgrund für den zunächst
etwas schwachen Besucherstrom gewesen sein, vermutete Veranstalter
Harry Kopietz. Die meisten Besucher hätten
versucht, "die Mittagshitze zu meiden". In den Abendstunden erwartete
Kopietz aber wieder Besucher bis zu einer Million.
Am traditionell besucherstärksten Tag war auch das musikalische
Programm bereits am Nachmittag hochkarätig besetzt, unter anderem mit
den Weather Girls und Jamie Lee Harrison. Am Abend standen Opus, STS,
Zucchero, Manuel Ortega, die No Angels und zahlreiche andere Künstler
auf den Bühnen.
Sportlich ging es auf der Siemens Mobile Wave zu: Auf einer
künstlichen Welle versuchten sich Stars und Amateure aus dem Surf-,
Snowboard- und Skateboard-Sport am so genannten Flowboarding. Dabei
werden Bretter verwendet, die Eigenschaften aller drei Sportarten
vereinen sollen.
Etwas traditionellerer Wassersport wurde auch auf der Bank Austria
Segelinsel betrieben. Der ASKÖ Floridsdorf hielt hier eine
Schwerpunktregatta und die Wiener Landesmeisterschaft in der
Bootsklasse Pirat ab.
Auf Grund der brütenden Hitze verbuchten die Verpflegungsstände
wieder Rekordumsätze. In Schlangen standen die Durstigen an, um sich
mit einem Getränk abzukühlen.
Dem entsprechend frequentiert waren auch die zahlreichen
Mobiltoiletten. Der heutige Konsum spiegelte sich auch im Zustand von
manchem "Häusel" wieder.
Ansonsten genossen die zahlreichen Besucher am Nachmittag und
frühen Abend das gute Wetter und räkelten sich in der Wiese. Die
wenigen schattigen Plätze waren bei aller Freude über die Sonne
schnell vergeben. Jene, die keinen ergattert hatten, freuten sich
daher über jede Wolke, die über den blauen Himmel zog.
Abseits des großen Angebots an Unterhaltung am Donauinselfest
stand bei vielen auch das Fußball-WM-Halbfinalspiel Türkei-Senegal im
Mittelpunkt des Interesses. Zahlreiche Standel hatten vorgesorgt und
Fernseher aufgestellt - ein Angebot, das viele Fußballfans gerne
annahmen. Als um ca. 15.30 Uhr der 1:0-Sieg der Türkei feststand,
waren vor allem die türkischen Fans noch mehr in Festivallaune.
Am Samstag kaum Zwischenfälle
Am Donauinselfest kam es am Samstag bis in die Abendstunden laut
Polizei kaum zu Zwischenfällen. Probleme machte nur der große
Besucherandrang, sagte Wilhelm Steiner, Einsatzleiter der Polizei am
Donauinselfest.
Um die Menschenmassen, die von der U-Bahn auf die Insel strömten,
zu lenken, teilten die Polizeibeamten die Zugangsbrücke zur
U6-Station Neue Donau in vier Teile. Einer diente für jene, die vom
Fest weg wollten, die restlichen für die Anreisenden. "Am Ende der
Veranstaltung drehen wir das System um", so Steiner.
Neben dem Regeln der Besucherströme seien am Samstag aber kaum
Einsätze nötig gewesen, sagte Steiner. Teilweise habe es
"Schnittverletzungen gegeben, aber hauptsächlich von Glasscherben".
Die Sanitäter hätten bis Abend gleich viel Einsätze gehabt wie am
Vortag. (APA)