Die Konkursverwalter des insolventen niederländischen Telekomkonzerns KPNQwest haben am Freitag den Betrieb des internationalen Netznetzes eingestellt. Zuvor war ihr Antrag vor Gericht, Banken zur Freigabe von Millionenbeträgen zur Finanzierung eines Notplans zu zwingen, abgewiesen worden. Der Richter hatte stattdessen entschieden, dass die Banken das Geld nicht herausgeben müssten. Das vor gut drei Jahren von den Telekomkonzernen KPN (Niederlande) und Qwest (USA) gebildete Unternehmen ist damit am Ende. Geldmangel Als Folge der Gerichtsentscheidung fehlte den Konkursverwaltern das Geld, um das Breitbandnetz des mit 2,2 Milliarden Euro verschuldeten Anbieters von Datenkommunikationsdiensten weiter aufrecht zu erhalten. Der Energieversorger Nuon hatte mit Einstellung der Stromlieferungen gedroht, falls offene Rechnungen nicht bis Freitag beglichen würden. Zerstückelung Ohne Aufrechterhaltung des Netzbetriebs verringerten sich aber die Chancen, KPNQwest als Ganzes oder in Teilen zu attraktiven Preisen zu verkaufen, hatten die Konkursverwalter erklärt. Sie hatten in den letzten zwei Wochen wiederholt Kunden aufgerufen, Rechnungen möglichst vorzeitig zu bezahlen und selbst keine Rechnungen einzufordern, damit genug Geld für den Notplan zusammenkomme. Last Minute Versuche in letzter Minute, Banken zu neuen Überbrückungskrediten zu bewegen, blieben erfolglos. Die Einstellung des Betriebs kann nach Angaben von Experten den Internetverkehr in weiten Teilen Europas beeinträchtigen, da ein großer Teil davon über die Kabelnetze von KPNQwest lief. (APA)