Natur
Dinosaurier halfen der Verbreitung von Blütenpflanzen
Die Zusammenarbeit setzte sich nach deren Aussterben mit den Säugetieren fort
Hamburg/Wien - Bei der Verbreitung der Blütenpflanzen vor
rund 130 Millionen Jahren halfen die Dinosaurier bis zu ihrem
Aussterben mit. Zum einen, weil sie die Samen durch ihre
Ausscheidungen über große Gebiete verteilten. Zum anderen, weil sie
mit ihren Körpermaßen und ihren gewaltigen Extremitäten breite
Schneisen in die Wälder schlugen und so die Auskeimung der Samen
förderten, berichtet National Geographic Deutschland in seiner
aktuellen Ausgabe. Nach dem Aussterben der Saurier setzte sich die Zusammenarbeit
dann mit den Säugetieren fort. Diese ernährten sich von den Früchten
der Pflanzen, wie Körnern, Nüssen und Knollen, und die Pflanzen
nutzen sie, wie die Saurier und Insekten zuvor, als Verbreiter ihrer
Samen.
Denn vor dieser Fortpflanzungsmethode dominierten noch grüne Farne
und Nadelbäume. Heute kennt man rund 235.000 verschiedene
Blütenpflanzenarten. Das sind 20 Mal so viele wie von den Farnen und
Nadelbäumen, die es schon viele Millionen Jahre länger gibt.
Vorläufer der Blütenpflanzen
Über die ersten Vorläufer der Blütenpflanzen gaben Fossilfunde,
die in den neunziger Jahren in Asien, Australien, Europa und
Nordamerika entdeckt wurden, Aufschluss. Am Anfang waren die Blüten
noch winzig und ohne auffällige Kronblätter. Aus anfangs noch sehr
kleinen Blüten wurden jedoch nach einigen Millionen Jahren
gemeinsamer Evolution farbenprächtige Blickfänger, die Insekten mit
Düften und Nektar anlocken konnten. Die Artenzahl der Blütenpflanzen
vermehrte sich explosionsartig und die Blüten setzten sich in
Konkurrenz zu anderen Pflanzenformen endgültig durch. Millionen Jahre
später fanden die Blütenpflanzen in den Menschen neue "Partner", die
durch geplanten Anbau zum Beispiel der Getreidearten Mais, Reis und
Weizen einen riesigen Fortpflanzungserfolg sicherten.
(APA)