Sydney - Unter einem im Bau befindlichen Atomreaktor in Sydney ist nach Angaben der australischen Behörden eine Erdbebenverwerfung entdeckt worden. Wissenschaftler hätten die Unebenheit bei Routineuntersuchungen an der Baustelle gefunden, teilte die Behörde für Strahlenschutz und atomare Sicherheit am Donnerstag mit. Ob ein erhöhtes Erdbebenrisiko bestehe und deshalb ein neuer Standort für den Reaktor gesucht werden müsse, werde derzeit geprüft. Die Umweltschutzorganisation Greenpeace sprach sich für einen Baustopp aus. Der 300 Millionen australische Dollar (rund 178 Millionen Euro) teure Reaktor in Lucas Heights im Südwesten von Sydney war von Anfang an umstritten. Die Regierung in Canberra genehmigte den Bau im April trotz des Protestes von Umweltschützern und Anwohnern. Das Werk soll keinen Strom sondern radioaktives Material für den Einsatz in Medizin und Forschung produzieren. Sydney wurde noch nie von einem schweren Erdbeben erschüttert. Im 150 Kilometer nördlich gelegenen Newcastle kamen jedoch im Dezember 1989 bei einem Erdstoß der Stärke 5,6 insgesamt 13 Menschen ums Leben, und es entstand hoher Sachschaden. (APA/AP)