Die Halbleiterindustrie, die die Chips für Computer und andere elektronische Geräte produziert, sei so chemikalienintensiv wie keine andere, berichtet Worldwatch. In einer Fabrik kämen bis zu 1.000 verschiedene Chemikalien zum Einsatz. In Santa Clara im Silicon Valley in Kalifornien gebe es inzwischen mehr Giftmülldeponien als in jeder anderen Region der USA. Worldwatch fordert die Industrie auf, umweltverträglichere Chips mit weniger Chemikalien und Computer mit mehr wiederverwendbaren Komponenten herzustellen.
In der Studie "Vital Signs" untersucht das Worldwatch-Institut mehr als 50 Umwelt- und Sozialtrends, darunter so unterschiedliche Aspekte wie die Auto- und Fahrradproduktion, Limonade- und Schokoladeverbrauch, den Chemikalieneinsatz in der Industrie, das Wachstum der Biotech-Industrie, die Höhe der Auslandsverschuldung, das weltweite Spendenverhalten und den Anstieg von Asthma-Fällen.
Windenergie ermutigend
Ermutigend findet das Institut die weltweite Verbreitung der Windenergie, mit Deutschland, gemessen an der Gesamtkapazität, deutlich an der Spitze. Danach wurden im vergangenen Jahr weltweit 24.800 Megawatt durch Windenergie erzeugt, davon mehr als ein Drittel, 8.700 Megawatt, in Deutschland. Weltweit sei die Kapazität innerhalb eines Jahres um 37 Prozent gestiegen, in Deutschland um 43 Prozent. In Dänemark werde bereits 18 Prozent des Energiebedarfs mit Wind erzeugt, in Deutschland 3,5 Prozent.
Das Institut macht zudem ein wachsendes Umweltbewusstsein unter Verbrauchern aus. Der Absatz Energie sparender Leuchtstofflampen sei im vergangenen Jahr um 15 Prozent auf mehr als 600 Millionen gestiegen. Damit würden 40 mittelgroße Kohlekraftwerke überflüssig, meint Worldwatch. In Thailand sei der Anteil von Energie sparenden Kühlschränken 1998 innerhalb von zwei Jahren von zwölf auf 96 Prozent gestiegen. (APA/dpa)