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Pasadena/London - Ein Asteroid von den Ausmaßen eines Fußballplatzes ist in der vergangenen Woche nur knapp an der Erde vorbeigeschrammt. Der 2002 MN genannte Himmelskörper kam bis auf 120.000 Kilometer an die Erde heran - weniger als ein Drittel der Entfernung Erde - Mond also. Dies gaben die Beobachtungszentren für erdnahe Objekte (NEO) der US-Weltraumbehörde NASA im kalifornischen Pasadena und des britischen National Space Centre am Donnerstag bekannt. Uneinigkeit über Folgen Damit war der Asteroid so nahe an einem Aufprall auf die Erde wie bisher nur der 1994 XM1: Der zehn Meter große Gesteinsbrocken hatte die Erde im Dezember 1994 in 105.000 Kilometern Entfernung passiert. Der britische NEO-Sprecher Kevin Yates sagte, 2002 MN wäre bei einem Aufprall auf die Erde während des Eintauchens in die Atmosphäre in einer Riesenstaubwolke verglüht. Nach Einschätzung der US-Fachzeitschrift "Sky & Telescope" wäre die Wucht der Explosion mit der einer großen Atombombe zu vergleichen gewesen. Immerhin gehe es um geschätzte zehn Megatonnen Gewicht mit einem Tempo von mehr als zehn Kilometern pro Sekunde (über 36.000 Stundenkilometern), sagte Yates - "ziemlich viel Energie, die an einem einzigen Platz frei gesetzt wird". Tunguska Gemessen an anderen Asteroiden sei 2002 MN mit 50 bis 120 Metern Durchmesser ein Leichtgewicht, erklärte das britische NEO-Zentrum. Hätte der Asteroid die Erde getroffen, wären dennoch möglicherweise Verwüstungen wie im Jahr 1908 die Folge gewesen, als über der sibirischen Region Tunguska ein Himmelskörper explodierte und 2.000 Quadratkilometer Wald vernichtete. Der Asteroid 2002 MN wurde erstmals am 17. Juni gesichtet - drei Tage, nachdem er an der Erde vorbeigeflogen war. Dies gibt nach Einschätzung der Experten von "Sky & Telescope" Anlass zur Sorge: Denn die Himmelskörper können erst mit Teleskopen gesichtet werden, wenn sie nahe sind und sich Sonnenlicht in ihnen spiegelt. Dann ist es in der Regel aber zu spät, um sie etwa mit einer gezielten Rakete von ihrem Kurs abzubringen oder zu zerstören; auch für eine Evakuierung größerer Städte reicht die Zeit dann nicht mehr aus. (APA)