Technik
Christian Doppler-Labor widmet sich dem Recycling von Metallen
Leoben - Mit innovativen Recyclingmethoden im Bereich der
Metallverarbeitung beschäftigt sich das neu gegründete Christian Doppler-Labor für Sekundärmetallurgie der Nichteisenmetalle an der
Montanuniversität Leoben. Während die Metalle primärmetallurgisch mit
hohen Energiebeträgen gewonnen werden, benötigt die
Sekundärmetallurgie oft nur ein Zehntel dieses Energieeinsatzes -
allerdings bei meist nicht immer gleichwertigen Produktqualitäten.
Hier will das neue CD-Labor mit seiner Forschungsarbeit einsetzen, um
mit weniger Energie bessere Endprodukte zu erhalten. Hauptziele des neuen CD-Labors unter der Leitung von Helmut
Antrekowitsch vom Institut für Nichteisenmetallurgie sind demnach
verfahrenstechnische Optimierungen der Rezyklierungsprozesse in
ökologischer und ökonomischer Hinsicht, hieß es am Donnerstag in
einer Aussendung der Universität. Dabei beschäftigt sich die
Sekundärmetallurgie der Nichteisenmetalle speziell mit der
Aufarbeitung von Reststoffen wie Schlacken, Stäuben und Schrotten,
die bei der Herstellung und Verarbeitung von Metallen anfallen. Mit
HiIfe einer Vielfalt von Verfahren (Pyro-, Hydro- und
Elektrometallurgie) versucht man, diese Ausgangsstoffe zu
hochwertigen Produkten zu verarbeiten.
Im Wesentlichen sollen durch die Sekundärmetallurgie im Bereich
der Nichteisenmetallurgie Einsparungen hinsichtlich des
Energieverbrauches und die Verringerung von Deponien sowie
Schadstoffemissionen erreicht werden. Die geplanten
grundlagenwissenschaftlichen Forschungen beziehen sich auf die
Teilgebiete Leichtmetalle, Kupfer und Edelmetalle sowie
Refraktärmetalle (z.B. Wolfram, Chrom, Vanadium).
"Durch die Vielfalt der Werkstoffe wird ein sortenreines Recycling
immer schwieriger, so dass Forschungstätigkeiten auf diesem Sektor
eine immer größere Bedeutung erlangen, um hochwertige Produkte auf
sekundärmetallurgischem Weg herzustellen", so der Institutsleiter.
Insbesondere geht es um die Analyse der Wechselwirkung zwischen den
einzelnen Elementen sowie den Einfluss der Atmosphäre, des Druckes
und der Temperatur des Verarbeitungsprozesses, die im Wesentlichen im
Recyclingverfahren die physikalisch-chemischen Reaktionen bestimmen.
Hierbei stellt die Beschreibung der Thermodynamik und Kinetik der
einzelnen Schmelz-, Raffinations- und Verflüchtigungsreaktionen einen
wesentlichen Bereich dar.
(APA)