Osaka/Japan - Das Wettrennen um die Ballzauberer aus Senegal ist voll angelaufen. Die Kicker des afrikanischen WM-Viertelfinalisten zieht es vor allem in die Premiere League nach England, und wenn schon nicht auf die Insel, dann nach Italien oder Spanien. "Das sind die richtigen großen Fußballbühnen, mit den größten Herausforderungen. Und dort verdient man ja auch das meiste Geld", sagt Salif Diao. Der 25 Jahre alte Spielmacher vom französischen Erstligisten FC Sedan hat diese Woche bei Liverpool unterschrieben. Seine Unterschrift unter den ab 1. Juni geltenden Fünf-Jahres-Vertrag war dem FC Liverpool eine Million Euro wert."Begehrt wie Goldstaub" Die Kicker aus Senegal, die am Samstag in Osaka (13.30 Uhr MESZ) mit einem Erfolg gegen die Türkei als erste Afrikaner in ein WM-Halbfinale einziehen können, haben mit ihrem begeisternden Sturmlauf auch ein Wettrennen bei den Spieler-Vermittlern ausgelöst. "Die Agenten stehen Schlange, es ist ein wahres Kesseltreiben um unsere Löwen entstanden, ein Drittel des Teams ist begehrt wie Goldstaub", berichtet ein Journalist aus dem westafrikanischen Land. Diao und Diouf bei Liverpool Dass Diao nicht der einzige Profi ist, der nach der WM das Land des Noch-Titelverteidigers Frankreich, wo alle Feldspieler in Lohn stehen, verlassen wird, steht schon fest. Diao an die "Anfield Road" folgen wird El Hadji Diouf. Der extrovertierte Stürmer, der jede Abwehr schwindlig spielt, hat bei den "Reds" einen Vertrag mit gleicher Laufzeit wie Diao unterschrieben. Allerdings wartet der 21-Jährige noch auf die Freigabe vom RC Lens. Auch zwischen Sedan und Liverpool müssen offenbar wegen des Diao-Trasfers noch Details geklärt werden. Kapitän und Verteidiger Aliou Cisse (SC Montpellier) wechselt zum FC Birmingham. Arsenal will Fadiga Khalilou Fadiga vom FC Auxerre wird, wie viele seiner Auswahl-Kameraden, gleich von mehreren Vereinen umworben. Arsenal London, Inter Mailand und Girondins Bordeaux feilschen um den in Paris geborenen Mittelfeld-Strategen. Pape Bouba Diop (RC Lens), mit drei WM-Toren bisher treffsicherster Schütze, Henri Camara, der seine Elf mit zwei Toren gegen Schweden ins Viertelfinale führte, und dessen Mannschaftskollege vom FC Sedan, Moussa N'Diaye, hätten Angebote von englischen und spanischen Clubs. Konkret äußern wollten sie sich nicht. "Wir konzentrieren uns jetzt auf die Weltmeisterschaft, über alles andere können wir danach sprechen", sagte Camara. Gefragter Metsu In Schweigen hüllt sich auch Trainer Metsu. Der 48-jährige Franzose hatte sich am Mittwoch mit dem Präsidenten des türkischen Erstligisten Gaziantepspor zum Dinner getroffen. "Es war ein nettes Gespräch, mehr nicht", wiegelte der Vater des Erfolges alle Spekulationen ab. Er gab jedoch zu, das ein zweiter türkischer Verein an ihn herangetreten sei und außerdem zwei Nationalmannschaften sich gern seine Dienste sichern würden. Dass Metsu seinen noch bis Oktober 2003 laufenden Vertrag in Senegal nicht erfüllen wird, gilt als sicher. Denn jedes andere Engagement würde ihm ein Vielfaches seines jetzigen Monatssalärs von 10.000 Dollar bescheren.(APA)