Wegen dieser umstrittenen Anordnung ist es inzwischen zum Streit zwischen Sharon und Außenminister Shimon Peres gekommen. Peres vertrat am Mittwoch die Ansicht, dass Sharon nicht autorisiert gewesen sei, eine so folgenschwere und international höchst umstrittene Entscheidung zu verkünden. Stattdessen sprach sich der Minister von der Arbeitspartei dafür aus, direkt gegen die extremistische palästinensische Hamas-Organisation vorzugehen, die sich zu 48 der 120 Selbstmordanschläge in den letzten 21 Monaten bekannt hat. Sharon und Peres trafen sich am Mittwochabend, um ihre Meinungsverschiedenheiten auszuräumen.(APA)
Nahost
Streit zwischen Sharon und Peres
Ministerpräsident hätte keine Autorisierung zu folgenschweren Schritten gehabt
Tel Aviv - Eine vollständige, dauerhafte Wiederbesetzung
des palästinensischen Westjordanlandes durch die israelische Armee
würde Israel teuer zu stehen kommen. Nach einem Bericht der
Tageszeitung "Haaretz" vom Donnerstag müsste Israel für die
Verwaltung und die Versorgung der rund 2,5 Millionen Palästinenser
umgerechnet rund 850 Millionen Euro zahlen. Wie das Blatt unter
Berufung auf Sicherheitskreise berichtete, ist die weiterhin
bestehende israelische Zivilverwaltung für das Gebiet außerdem nicht
mehr dafür ausgerüstet, diese Aufgabe auszuführen.Ariel Sharon kündigte langfristige Besetzungen an
Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hatte nach dem
blutigen Terroranschlag vom Dienstag angekündigt, die israelische
Armee werde von jetzt an auf Anschläge mit der langfristigen
Besetzung von autonomen Palästinensergebieten reagieren.
Peres hält Schritt für nicht autorisiertB