Peru
Peruanische Regierung hebt Ausnahmezustand in Provinz Arequipa auf
Proteste gegen Privatisierungen abgeebbt
Lima - Eine Woche nach Verhängung des Ausnahmezustandes
im Süden Perus wegen gewaltsamer Proteste hat die Regierung die
Maßnahme wieder aufgehoben. Nach tagelangen Ausschreitungen wegen der
Privatisierung zweier Energieunternehmen habe sich die Lage in der
zweitgrößten peruanischen Stadt Arequipa wieder beruhigt, teilte die
Regierung am Samstag in Lima mit. Tausende hatten gegen den geplanten Verkauf der Unternehmen Egasa
und Egesur an die belgische Tractebel-Gruppe protestiert und in der
Großstadt im Süden des Landes große Zerstörungen angerichtet. Die
Regierung verhängte daraufhin den Ausnahmezustand und verkündete die
Aussetzung ihrer umstrittenen Privatisierungspläne. Nach dem Willen
der Regierung soll die Rechtmäßigkeit der Versteigerung der beiden
Unternehmen nun von der Justiz geklärt werden.
Die tagelangen Proteste, bei denen zwei Menschen getötet und rund
hundert weitere verletzt wurden, waren die bisher schwerste Krise für
die seit elf Monaten amtierende Regierung von Präsident Alejandro
Toledo. Innenminister Fernando Rospigliosi war aus Unverständnis über
die Aufhebung des Aufnahmezustandes am Mittwoch zurückgetreten. (APA)