West Lafayette - Wenn Gen-Organismen durch Freisetzung oder Entkommen zu ihren wilden Verwandten gelangen und sich mit ihnen paaren, könnte regional in kurzer Frist die ganze Art aussterben. Davor warnen Forscher der Purdue University, West Lafayette, die es im Labor an Fischen durchgespielt und hochgerechnet haben.Zunächst widmeten sie sich Fischen mit eingebauten Wachstumgenen. Sie werden größer, aber weniger von ihnen überleben bis zur Geschlechtsreife. Wegen der Größe bei der Partnerwahl bevorzugt, tragen sie die frühe Sterblichkeit in die Population. In der Simulation brachten 60 Genfische eine Wildpopulation von 60.000 in 40 Generationen zum Verschwinden. "Trojanische Gene" nannten die Forscher das, und die Gentechniker reagierten auf solche Warnungen mit einer vorderhand einleuchtenden Sicherheitsmaßnahme: Man baut den Fischen auch ein Gen ein, das ihre Fruchtbarkeit reduziert, auf dass sie ihre Gene erst gar nicht verbreiten. Diese Variante haben die Forscher nun durchgespielt: Sie bringt die Population - weil immer noch die Großen als Partner gewählt werden und nun weniger Junge zeugen - noch viel rascher zum Ende: In nur 20 Generationen ist alles aus. (Transgene Research, jl/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 20. 6. 2002)