Jerusalem - Nach dem Selbstmordanschlag auf einen israelischen Linienbus in Jerusalem hat Israel seine Kontrollen weiter verschärft: Innerhalb von 24 Stunden wurden 1200 Palästinenser festgenommen, die sich ohne Genehmigung auf israelischem Gebiet aufhielten, meldete der israelische Rundfunk am Mittwoch. Die meisten von ihnen seien inzwischen in das Westjordanland abgeschoben worden, der Rest müsse sich vor Gericht verantworten. "Wir betrachten alle illegal ins Land eingereisten Palästinenser als potenzielle Terroristen", betonte der Chef der israelischen Grenzwachen, Abshalom Peled. Zwar waren die meisten der Aufgegriffenen auf der Suche nach Arbeit; doch befürchten die israelischen Sicherheitsbehörden, dass sich auch Attentäter als Arbeitssuchende tarnen könnten. Drei jüdische Siedler brannten unterdessen in der Nähe von Bethlehem einen palästinensischen Olivenhain mit mehr als 1000 Bäumen nieder. Nach Angaben des Besitzers Madjid el Mati liegt der Hain ganz in der Nähe eines israelischen Kontrollpostens; doch hätten die Soldaten nichts unternommen, um die bewaffneten Siedler zu stoppen. Mati vermutet, dass es sich dabei um einen Racheakt wegen des Selbstmordattentats handelte. Am Vortag hatte sich ein Palästinenser in einem vollbesetzten Linienbus in die Luft gesprengt und dabei 19 Israelis mit in den Tod gerissen. (APA)