Nach Aussagen des Vorstandssprechers der CyberTron Telekom AG, Christian Forstner, ist das derzeit durch Streitigkeiten über ausständige Zahlungen belastete Verhältnis zur Telekom Austria AG für das Unternehmen als bedrohlich anzusehen. "Bedroht" "Wir sind durch die Situation bedroht. Wenn man mit dem größten Lieferanten Probleme hat, dann ist das für jedes Unternehmen in jeder Branche bedrohlich", sagte Forstner am Donnerstag zu Reuters. "Es gibt für uns einfach keine Alternativen zur TA, wir müssen das Problem lösen", so Forstner. Verhandlungen Derzeit würden die Arbeitsgruppen von TA und CyberTron am Verhandlungstisch sitzen. Forstner hofft, dass noch heute eine Abgleichung der Salden gelinge und man ab morgen dann über einen von CyberTron bereits unterbreiteten Lösungsvorschlag verhandeln könne. Über den Inhalt des Lösungsvorschlags wollte Forstner keine näheren Angaben machen. Weniger für die Kunden Die TA hatte am Dienstag damit begonnen, Teile der Leistungen an den Kunden Cybertron einzuschränken, wodurch es zum Teil zu erheblichen Problemen im CyberTron-Netz gekommen war. CyberTron hat am Mittwochabend bekräftigt, dass das Gesamtnetz seit Dienstagabend wieder voll verfügbar sei. Gegenseitige Verrechungsprobleme Auslöser dafür seien "gegenseitige Verrechnungsprobleme und unterschiedliche Auffassungen über die Salden", hatte Forstner bereits am Mittwoch betont. Im Wesentlichen handle es sich nach Ansicht CyberTrons dabei um Altlasten aus der M.I.T.-Übernahme 1999 und Teile aus dem nicht das interconnection-business betreffende Geschäft. Zur Höhe der diskutierten Ausstände der CyberTron an die TA wollte Forstner weder Mittoch noch heute keine Angaben machen. "Wir stimmen gerade über die Höhe und die unterschiedlichen Titel ab", sagte Forstner am Donnerstag. Aus seiner Sicht seien "keine Titel aus der Interconnection offen, die über das normale Tagesgeschäft hinausgehen". Es gebe noch einige weitere Themen, die mit der Interconnection nichts zu tun hätten und die diskutiert würden. Keine Zahlen "Ich möchte keinerlei Zahlen bekannt geben, es ist sinnlos, wenn das nicht mit der TA akkordiert wird. Wir müssen diesem Prozess in Ruhe durchführen, dann reagieren und uns auf eine Lösung einigen", so Forstner. Unbestritten sei, dass CyberTron die TA als ständigen Partner für den Betrieb des CyberTron-Netzwerkes brauche. "Es muss klar gestellt werden, dass wir aus dem operativen Geschäft seit letztem Jahr Geld verdienen und keines mehr verlieren. Aber wenn wir die TA nicht mehr haben, dann wird das sehr schwierig", so Forstner. Zur aktuellen Liquiditätslage konnte Forstner keine Angaben machen. Zu Ende des ersten Quartals 2002 habe CyberTron über liquide Mittel in Höhe von 3,423.500 Euro verfügt. Die Verbindlichkeiten aus Lieferungen und Leistungen - wo auch die nun umstrittenen Posten mit der TA hineinfallen - hätten 17,306 Millionen Euro betragen, sagte Forstner. Schaut nicht sehr gut aus Der Konflikt mit der TA hat sich auch direkt auf den Aktienkurs der CyberTron durchgeschlagen. Händler sagten am Donnerstag, dass der Markt die Probleme der Gesellschaft spiegelte. "Es schaut im Moment nicht sehr gut aus", sagte einer. (Reuters)