Salzburg - "Schall-Ortung" heißt das Klangkunst-Festival, das von Dienstag, 25. Juni, bis Samstag, 29. Juni, im Salzburger Theater "Toihaus" veranstaltet wird. Experimentelle Klangkünstler aus Amerika, Frankreich, Deutschland und Österreich treffen sich, um dem Publikum skurrile, selbst gebaute Instrumente, Klanginstallationen oder in Klang verwandelte Filme vorzuführen.Programm im Detail Eröffnet wird "Schall-Ortung" am 25. Juni um 19.19 Uhr mit der Performance von Oswald Putzers "Klangkörper - Atemröhre, Herztrichter". Das Publikum wird dabei eingeladen, sich in eine Metallröhre zu legen und dort akustisch raffiniert erzeugte Klänge vom Fließen des Blutes, von Herzschlägen und Atem zu erleben. Um 20.20 Uhr startet Tom Johnsons "Galileo". Mit schwingenden und klingenden Pendeln versucht Johnson dabei, mathematische Formeln in Klang zu verwandeln. Am 26. 6. ist "Horvath endlich-Stille" von Cordula Bösze zu hören. Mit Flöten, Stimme und Videos zeichnet die Österreicherin Ödön von Horvaths Komödie "Zur schönen Aussicht" akustisch nach. Bis zu zehn Nais (persische Hirtenflöten, Anm.) oder selbst gebaute Röhreninstrumente spielt der deutsche Klangkünstler Werner Durand. Diese Musik ist von Geräuschen eines Bienenschwarms inspiriert und verspricht, das Publikum zu meditativer Versenkung anzuregen. Filme und Lichteffekte in Töne verwandelt der Franzose Jacques Dudon am 28. Juni, ebenfalls ab 20.20 Uhr. In "lumieres audibles" arbeitet er mit Lichttonsynthesizer und optischen Glasscheiben, die Lichtsignale hörbar machen. Beendet wird das erste Klangkunst-Festival "Schall-Ortung" mit Werner Raditschnigs "Tod in Venedig", einer Synthese aus elektronischer Klanginstallation und einer "live Klavier-Performance". Bescheidene Ziele Werner Raditschnig, Klangkünstler und Kurator des Festivals im Toihaus, sagte am Mittwoch bei der Präsentation des Programmes, dass er mit 50 Besuchern pro Performance schon zufrieden wäre. Trotz des relativ geringen Publikumsinteresses müsse diese musiktheatralische Nische gepflegt werden. Das Festival "Schall-Ortung" ist aus finanziellen Gründen wesentlich kleiner ausgefallen als ursprünglich geplant. Es soll alle zwei Jahre veranstaltet werden und hat heuer ein Budget von 12.000 Euro. (APA)