St. Gallen/Wien - Der an der Wiener Börse notierte Schweizer Internet-Finanzdienstleister Bluebull hat 2001 sein erstes volles Geschäftsjahr mit einem Jahresverlust von 5,65 Mill. Euro abgeschlossen. Das ist doppelt so hoch wie die erzielten Umsatzerlöse von 2,3 Mill. Euro (nach 2,54 Mill. Euro im Rumpfgeschäftsjahr 2000). Im ersten Quartal 2002 wurde ein negatives Betriebsergebnis von 240.000 Euro eingefahren, umgesetzt wurden in diesem Zeitraum 1,25 Mill. Euro, teilte das Unternehmen mit. Wie Bluebull weiter mitteilt sei aktuell eine Kapitalerhöhung im Ausmaß von rund 600.000 Euro in Abwicklung. Der Ausübungspreis liege bei 1,50 Euro und damit über dem aktuellen Kurs. (Anm.: Bluebull wurde zuletzt am 12. Juni mit 1,25 Euro gehandelt). Die Platzierung der Aktien sei bei strategischen Investoren erfolgt. Bereits im Dezember 2001 erfolgte eine Kapitalaufstockung um rund 600.000 Euro auf über 5,6 Mill. Franken. Schlechte Marktlage Das Geschäftsjahr 2001 sei von der allgemein schlechten Marktlage geprägt gewesen, so Bluebull rückblickend. Die Ertragslage sei unbefriedigend gewesen. Vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern lag der EBITDA-Verlust im Konzern bei 4,16 Mill. Euro. Davon sei allerdings ein erheblicher Teil auf direkte und indirekte Aufwendungen im Zusammenhang mit dem Börsegang entfallen. Das Konzern-EGT habe minus 5,64 Mill. Euro, betragen. Für das Jahr 2000 lägen keine vergleichbaren Zahlen vor, da kein Konzernabschluss erstellt worden sei. Der Marktlage entsprechend seien während des Jahres starke Kostenreduktionen eingeleitet worden. Dies habe unter anderem die Technikkosten betroffen, vor allem das Serverhosting/Rechenzentrum, das nun mit einem anderen Partner betrieben werde, sowie die Umstellung auf stärker provisionsorientierte Entlohnungsmodelle. Als Resultat hätten die monatlichen Fixkosten (Sach- und Personalaufwand) von rund 600.000 Euro Anfang 2001 auf deutlich unter 300.000 Euro Ende 2001 halbiert werden können. Abschreibungsdauer Das negativen Betriebsergebnis (EBIT) von rund 240.000 Euro im ersten Quartal führt Bluebull primär auf die kurze Abschreibungsdauer von drei Jahren für die Online-Plattform zurück. Der Umsatz von 1,25 Mill. Euro entspreche rund 54 Prozent des gesamten Umsatzes im Geschäftsjahr 2001. Vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen (EBITDA) sei ein positives Ergebnis von rund 30.000 Euro erzielt worden. Über den Sommer werde die Gründung einer Investmentbank mit Industriepartnern weiter verfolgt. Die Bluebull-Aktie wird seit 26. April 2001 an der Wiener Börse gehandelt. Sie wurden Ende Oktober 2001 in den Standard Auction Market umgereiht. Ausgegeben wurde der Titel zu einem Stückpreis von 7,2 Euro, berücksichtigt man den Aktiensplit von 1:10 vom 16. Juli 2001. Zuletzt wurde die Aktie zu 1,25 Euro am 12. Juni gehandelt. Seit März 2002 ist die Wiener City M&A AG mit 32,76 Prozent größter BlueBull-Aktionär. Daneben waren 36,69 Prozent in Streubesitz, 21,82 Prozent wurden von Michael Lielacher gehalten, 5,86 Prozent von Bluebull-Mitgründer Nemat Farrokhnia und 2,87 Prozent vom Bluebull-Management. Die BlueBull AG hatte zuletzt ein Aktienkapital von gut 5,6 Mill. Schweizer Franken (3,8 Mill. Euro). (APA)