Unternehmen
Quelle ist mit Kunden unzufrieden
Bestellungen sind bis zu sieben Prozent zurückgegangen
Linz - Die Konjunkturflaute im Handel geht offensichtlich
auch an der Linzer Quelle AG nicht spurlos vorüber. "Ich bin mit dem
Kaufverhalten der Kunden im ersten Halbjahr nicht zufrieden", sagte
Vorstandsdirektor Manfred Seyfferth im Gespräch mit der APA. Zwar
gebe es "kein klares Indiz", warum der Kunde so reagiert, ein Grund
sei aber mit Sicherheit die Einführung des Euro. Er hoffe, dass im
Herbst eine konjunktureller Aufschwung einsetze und dann der "Input"
komme, so Seyfferth. Seit dem 1. Jänner des heurigen Jahres seien die Bestellungen um
sechs bis sieben Prozent zurückgegangen. Damit steche die Quelle
aber bei "den Großen" nicht heraus, betonte Seyfferth. Die
Konsumenten würden einen Kauf um eine Saison verschieben. Der
Aufschwung könnte im Herbst kommen, denn "irgendwann braucht der
Kunde einen neuen Anzug". Von den Kunden gebe es keine Resonanz, dass
sie der Quelle gegenüber "nicht positiv gestimmt" seien.
80 Prozent-Plus bei Internetbestellungen erwartet
Rund 14,5 Mill. Euro setzte das Unternehmen im Vorjahr mit
Internetbestellungen um, für heuer werde ein Plus von 80 Prozent
erwartet, prognostizierte Vorstandsdirektor Erich Höllweger. Der
Internetumsatz sei aber nur in geringem Maß ein Zusatzumsatz, es
handle sich um eine Verschiebung von der Bestellkarte oder dem
Telefon zum Medium PC. Das "stärkste" Verkaufsmedium sei allerdings
nach wie vor der Katalog, so Höllweger.
Im Geschäftsjahr 2001 setzte das Unternehmen in Österreich mit
1.755 Mitarbeitern insgesamt 338 Mill. Euro um - um sechs Prozent
weniger als im Jahr davor. 265,3 Mill. Euro entfielen im Jahr 2001
auf den Versandhandel - ein Jahr davor waren es 284,1 Mill. Euro.
EGT-Zahlen werden noch nicht veröffentlicht, so Seyfferth. Mit 25
Prozent Marktanteil am österreichischen Versandhandel sei Quelle mit
Abstand "Stärkster". Der Umsatz für das Jahr 2002 werde "etwa der
vom Vorjahr sein", kündigte der Manager an. Derzeit beschäftigt
Quelle Österreich am Standort Linz 1.702 Mitarbeiter, durch das
kürzlich eröffnete Logistikzentrum sollen rund 200 neue
Arbeitsplätze geschaffen werden. (APA)