Wien - Weltweit sind laut UNHCR (Flüchtlingshochkommissariat der Vereinten Nationen) derzeit 22 Millionen Menschen, davon 75 Prozent Frauen, auf der Flucht vor Krieg und Verfolgung. Die UNO präsentiert zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni, der dieses Jahr den Frauen gewidmet ist, leicht höhere Zahlen: Nach Angaben von UNO-Flüchtlingskommissar Ruud Lubbers stellen Frauen und ihre Kinder weltweit bis zu 80 Prozent aller Flüchtlinge und Vertriebenen. Rund zwölf Millionen Flüchtlinge waren im vergangenen Jahr auf Hilfe durch Institutionen der Vereinten Nationen angewiesen. Die Zurückhaltung der Geberländer bei der Unterstützung der Flüchtlinge kritisierte Lubbers als "kurzsichtig". Frauenspezifische Fluchtgründe zuwenig berücksichtigt UNHCR kritisiert, dass frauenspezifische Fluchtgründe auch in österreichischen Asylverfahren noch immer nicht entsprechend berücksichtigt werden. Sexuelle Gewalt, weibliche Genitalverstümmelung oder Zwang zur Geburtenkontrolle gelten oft nicht als asylrelevant. UNO-Generalsekretär Kofi Annan verurteilte die zunehmenden Versuche von Regierungen, die Grenzen zu schließen. In einigen Industrieländern würden AsylbewerberInnen bereits als potenzielle Kriminelle stigmatisiert, beklagte Annan mit Blick auf den EU-Gipfel in Sevilla, bei dem es am Freitag und Samstag auch um illegale Einwanderung gehen wird. Weltweit seien zum Ende vergangenen Jahres 12.051.000 Menschen auf der Flucht gewesen und damit 11.000 weniger als 2000, sagte Lubbers. Dennoch liege die Zahl immer noch über dem Niveau von vor drei Jahren. (red)