Wenn ich zurückkomme, gibt es als Erstes einen guten Rat an die Texter: In ein, zwei Jahren haben sie keinen Job mehr, halten sie an ihrem Faible für Worte fest. Hier mögen nur noch US-Juroren Anzeigen voller Text. Der Rest der Werbewelt, voran die Brasilianer, setzt auf starke Bildideen. Wegen Reizüberflutung zählt der erste Blick.Etwas eigen sind US-Kollegen auch bei provokanten Bildern: Züngelt aus einem Penis eine Schlangenzunge, um vor Aids zu warnen, ziert sich mancher, das Sujet in die Hand zu nehmen. In diese Gefahr kommen österreichische Arbeiten bei den Printjuroren garantiert nicht mehr: Keines der 65 Sujets schaffte es in die Finalrunde. Printlöwen können wir also abschreiben. Kollegen aus der Mediajury sind ziemlich sicher, dass das auch für ihre Shortlist gilt. (DER STANDARD, Printausgabe, 18.6.2002)