Wien
Kritik am Großbauprojekt "Monte Laa" in Wien-Favoriten
Beim großen Wohnbauvorhaben ist nicht nur der Lärm vorhersehbar sondern auch die schlechte Anbindung an Öffis
Wien - Das Projekt "Monte Laa" in Wien-Favoriten gehört zu
den größten Bauvorhaben Wiens. Vorhersehbare Lärmbelastung durch die extrem stark befahrene - Tangente
Auf einer Überplattung der
Südosttangente entsteht ein Komplex mit rund 100.000 Quadratmeter
Büro- und Geschäftsflächen sowie 1.000 Wohnungen. Wenig Freude mit
den Plänen haben die Wiener Grünen: Sie kritisierten am Montag die
ihrer Ansicht nach ungenügende Anbindung an den öffentlichen Verkehr
und warnten vor einer Lärmbelästigung durch die - extrem stark
befahrene - Tangente.
Bis zu 60 Dezibel gemessen
Klubchef Christoph Chorherr hat sich am Montag persönlich auf den
Weg zum Bauplatz gemacht. Der neue Stadtteil müsste eigentlich "Monte
Lärm" heißen. Vor allem an der Nord- und
Ostfront sei die Belastung sehr hoch. Laut Chorherr sind bis zu 60
Dezibel gemessen worden. Das sei eindeutig zu viel: "Die Ö-Norm für
städtisches Wohngebiet liegt bei 45 Dezibel."
Öffis sind weiter entfernt als die Autobahn
Viel weiter entfernt als die Autobahn sind, so kritisieren die
Grünen, die hochrangigen Öffis. Die nächste U-Bahn-Station befindet
sich demnach in einem Kilometer Entfernung, was einem Fußweg von 15
bis 20 Minuten entspreche. Als direkte Anbindung stehe lediglich ein
"verhungerter Bus" zur Verfügung. Angesichts von 2.500 geplanten
Auto-Stellplätzen in "Monte Laa" sei das Verkehrschaos jedenfalls
vorprogrammiert, zeigte sich Chorherr überzeugt.
Der Klubchef der Wiener Grünen forderte die zuständigen
SP-Stadtpolitiker Rudolf Schicker (Verkehr) und Werner Faymann
(Wohnen) auf, nicht neue, abgelegene Standorte auszubauen, sondern
Projekte im erschlossenen Stadtgebiet umzusetzen. Grundstücke stünden
dafür ausreichend zur Verfügung, versicherte Chorherr. (APA)