Washington - Bis zu umgerechnet 400.000 Euro kassiert der frühere US-Präsident Bill Clinton für einen Vortrag. Mit seinen Honorarsummen hat er als bestbezahlter Expolitiker den früheren Außenminister Henry Kissinger abgelöst, der in den 80er- und 90er-Jahren Riesensummen lukriert hatte.Der 55-jährige Clinton nahm allein im Vorjahr insgesamt fast zehn Millionen Euro ein, wovon er 1,5 Millionen für Anwaltsschulden im Gefolge der Lewinsky-Affäre beglich. Wie sein Agent Don Walker der "Washington Post" erzählte, kosten Clinton-Vorträge mindestens 150.000 Dollar. Insgesamt hat er im Vorjahr 59 Referate in mehr als einem Dutzend Ländern gehalten. Im Dienste der Aidsbekämpfung und bei Bürgerrechtskampagnen spricht Clinton kostenlos und erhält nur Reisespesen. Bekannt wurden die Summen, weil sie in einem Finanzbericht stehen, den Hillary Clinton als Senatorin von New York veröffentlichen muss. Die Senatorin selbst hat umgerechnet drei Millionen Euro für ihr Memoirenbuch erhalten. (APA, dpa/DER STANDARD, Print-Ausgabe, 17. Juni 2002)