Salzburg - Sony DADC mit Sitz in Anif bei Salzburg ist zum größten DVD-Hersteller in Europa aufgestiegen. Nach einer Investition von 30 Mill. Euro erreiche man eine Tageskapazität von 450.000 Stück, erläuterte Vorstand Dieter Daum am Freitag bei der Bilanzkonferenz des Unternehmens in Anif. Der Umsatz kletterte im per 31. März zu Ende gegangenen Geschäftsjahr 2001/2002 um 16 Prozent auf 415 Mill. Euro. Der Bilanzgewinn betrug 35 Mill. Euro und blieb damit auf der Höhe des Vorjahres. Auch das operative Ergebnis sei im zweistelligen Prozentbereich gewachsen, hieß es. Das Unternehmen hat im vergangenen Geschäftsjahr rund 500 Mill. optische Speichermedien in den Werken Anif und Thalgau produziert. Dabei hat sich die Diversifikationsstrategie des Unternehmens als erfolgreich erwiesen: "Rund 55 Prozent unseres Umsatzes werden mit Produkten erzielt, die es vor vier Jahren noch nicht gegeben hat", sagte Daum. Eine der Neuentwicklungen ist die bespielbare DVD (DVD-R), für die im Mai die Produktion aufgenommen wurde. Sie hat eine Speicherkapazität von 4,7 Gigabyte - das entspricht einer Menge von Floppy-Disketten. Derzeit liegt die Kapazität bei 250.000 Stück DVD-R pro Monat. Marktstudien gehen von einer rasanten Entwicklung in diesem Segment aus: Rechnete man 2001 in Westeuropa noch mit sechs Millionen DVD-R, wird der Bedarf im Jahr 2005 auf 540 Mill. Stück steigen. Niedrigste Stückkosten Besonders stolz ist Daum auf die Tatsache, dass Sony Salzburg die niedrigsten Stückkosten im gesamten Konzern hat. Das habe man mit dem hohen Automatisationsgrad und der guten Qualifikation der Mitarbeiter erreicht, erläuterte Daum. Die Wertschöpfung liege bei 167.000 Euro pro Mitarbeiter, der Umsatz pro Mitarbeiter bei 332.000 Euro. Die Kapazitätserweiterungen in Anif und Thalgau gingen zu Lasten anderer Standorte in Europa. Von insgesamt sechs Produktionsstätten blieb nur eine übrig. Mit den Softwareaktivitäten, die von den Sony-Töchtern Sony NetServices und Sony DVD Center Europe abgedeckt werden, konnte im abgelaufenen Geschäftsjahr ein Umsatz von 20 Mill. Euro erzielt werden. Sony NetServices beschäftigt sich mit Netzwerk-Business-Lösungen via Internet, Handy, Playstation oder digitalem Fernsehen. Unter anderem wurde ein Shoppingkanal für Karstadt Quelle sowie der erste interaktive Werbespot für DaimlerChrysler hergestellt. Das junge Unternehmen beschäftigt über 100 Mitarbeiter. Sony DVD Center Europe bietet komplette DVD-Lösungen. Außerdem gibt es in der Virtual Factory mit 800.000 gespeicherten Titeln die größte digitale Musikbibliothek. Als Spielekonsolen-Marktführer Sony will Playstation-Absatz steigern Im Spielekonsolen-Markt will Sony ungeachtet der härter gewordenen Konkurrenz durch Nintendo und Microsoft den Absatz seiner Playstation 2 deutlich steigern. Im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende März 2003) sollen mit weltweit 20 Mill. Konsolen elf Prozent mehr als im Vorjahr verkauft werden. Allein im wichtigen US-Markt soll für die Playstation 2, das Vorgängermodell Playstation One sowie die Spiele ein Marketingbudget von 250 Mill. Dollar (265 Mill. Euro) aufgestellt werden. In den USA war die Playstation 2 im vergangenen Jahr die bestverkaufte Konsole. Allerdings brachten Nintendo und Microsoft ihre neuen Geräte GameCube und Xbox erst im November 2001 in Nordamerika in den Handel und schürten den erbitterten Kampf um Marktanteile. Nintendo will bis März 2003 weltweit zwölf Mill. GameCubes verkaufen, Branchenneuling Microsoft erwartet bis Ende Juni einen Absatz von 4 Mill. Xbox-Konsolen. Der weltgrößte Softwarehersteller legte bisher keine Jahresprognose vor. (APA)