Wien - Österreichische und deutsche Studenten können leichter im jeweils anderen Land studieren. Das sieht ein Gleichwertigkeitsabkommen im Hochschulbereich zwischen Österreich und Deutschland vor, das am Donnerstag von Außenministerin Benita Ferrero-Waldner (V) und der deutschen Botschafterin in Wien, Wiltrud Holik, unterzeichnet wurde. Das Abkommen ersetzt eine frühere Vereinbarung von 1983 und soll voraussichtlich noch in diesem Jahr in Kraft treten. Durch das Abkommen ist für Österreicher ein Wechsel an eine deutsche Uni genau so leicht wie innerhalb des Landes, erklärte der zuständige Beamte im Bildungsministerium, Heinz Kasparovsky. Es gebe Vertrauen über Zeugnisse, es werde nicht mehr im Detail untersucht, welche Prüfungsfächer absolviert wurden. Nicht betroffen von dem Abkommen ist die Problematik der "Numerus-clausus-Flüchtlinge" aus Deutschland, da die Zulassung zum Erststudium im Abkommen nicht geregelt werde, sagte Kasparovsky. Österreich steht auf dem Standpunkt, dass nur jene hier studieren dürfen, die auch in ihrem Heimatland einen Studienplatz hätten. Sollte diese Regelung EU-Recht widersprechen, wird ein Ansturm deutscher Studenten befürchtet, die in ihrem Land auf Grund zu schlechter Noten keinen Studienplatz ergattert haben. (APA)